Synergetik-Einzelsitzung: Innere Räume renovieren
Die Klientin fühlt sich zu Beginn der Sitzung innerlich wie ausgelöscht.
Als erste assoziative Verbindung zu diesem Gefühl taucht das Haus der Klientin
auf, das sich in dem inneren Bild wie zweigeteilt darstellt: Die eine Seite
ist hell und lebendig, die andere Seite ist grau und hoffnungslos.
An dieser Stelle geht es nicht darum, den grauen Teil durch Visualisierungsübungen
auch hell und leuchtend zu machen, sondern die Klientin muß in den grauen
Teil gehen, um die dahinterstehende Ursache (neuronale Prägung) aufzudecken
und zu bearbeiten. Die Klientin ist bereit dazu und geht in den grauen Teil
des Hauses, d.h. sie läßt sich tiefer auf ihr Gefühl der Hoffnungslosigkeit
ein. Durch den synergetischen Suchprozeß wird die dahinterstehende Thematik
sehr schnell aufgedeckt. Sie sieht das Bild eines Babys, welches vom einem Laster
überfahren wurde und anschließend verbrannt ist. Ob es sich bei dem
Bild um ein früheres Leben handelt oder ob sich Erfahrungen aus diesem
Leben energetisch so ausdrücken (z.B. überfahren worden sein),
ist für den Selbstorganisationsprozeß unwesentlich. In der synergetischen
Arbeit geht es weder um die Wahrhaftigkeit der Bilderinhalte, noch um deren
Interpretation, sondern in der Hauptsache um die energetische Transformation.
Nachdem dies im vorliegenden Fallbeispiel geschehen ist, hat sich automatisch
der graue Teil des Hauses verändert, d.h. das Haus drückt die veränderte
energetische Wirklichkeit sofort wieder aus.
Das Ergebnis wird schließlich auf die früheste Kindheit der Klientin
rückgekoppelt, wodurch dann ihre ganze Kindheit und Jugend anders verlaufen.
Mit anderen Worten hat die Klientin durch die Innenweltarbeit im Nachhinein
ihr Leben umgeschrieben.
Sie ist jetzt eine andere wie vor der Sitzung. Dies zeigt sich auch deutlich
daran, daß sie im letzten Teil der Sitzung ihrem Freund begegnet und ihn
plötzlich vollkommen anders wahrnimmt.
Die Klientin hat das Gefühl, als ob alles in ihr ausgelöscht wäre.
Sie bringt dieses Gefühl plötzlich mit dem Haus in Verbindung, in
dem sie wohnt.
Th: Laß das Haus auftauchen und sags ihm.
Kl: Ja, mir fallen im Moment nur alle häßlichen Sachen zu
dir ein. Da sind häßliche Wände und an vielen Stellen hast du
einfach nichts Geborgenes für mich. ... Das Haus teilt sich jetzt plötzlich.
Da ist auf der einen Seite ganz viel Farbe, als würde die Sonne ins Haus
scheinen. Und es gibt einen anderen Teil, der ist sehr grau. Der ist hoffnungslos,
dieser Teil. Das ist ganz extrem.- Therapeut regt direkte Kommunikation an -
Ich hab das Gefühl, als wenn du einfach den Kopf hängen läßt,
also du gibst auf. Aber in dem anderen Teil, der hell ist ist, da wird die Helligkeit
immer extremer. Da sind auch bunte Blumen. Du, schöner Teil, du wirst immer
schöner, die Farben werden immer leuchtender und du füllst dich mit
Blumen und großen Fensterscheiben.
Th: Du hast dir in den Sessions bisher ein paar sehr, sehr schöne
Farben erarbeitet und die tragen dazu bei, daß deine Welt einfach bunter
wird. Da hat sich was aufgeschlossen, da ist Leben entstanden und das läuft
jetzt von selbst weiter. Jetzt ist es wichtig, daß du dich noch mit dem
hoffnungslosen Teil beschäftigst. Frag mal, ob das stimmt. Wenn ja, sollen
die Blumen mal im Kreis tanzen.
Kl: (lacht) Bevor du gesagt hast, daß bei Ja die Blumen im Kreis
tanzen sollen, hatte ich das Gefühl, daß sich das Helle und Bunte
noch mehr ausgedehnt hat und daß ich das Graue nicht genauer angucken
will. Aber dann haben die Blumen im Kreis getanzt.
Th: Ja, bist du bereit, dich mit dem Grauen, Dunklen, Hoffnungslosen
zu beschäftigen, um dadurch Licht reinzubringen? - Die Klientin ist bereit
und beschließt, mit einem Blumenstrauß, der ihr das Gefühl
von Leichtigkeit und Übermut vermittelt, in den grauen Teil reinzugehen.
Kl: Wir können nur eine ganz kleine Öffnung schaffen. Also,
es ist erstmal Arbeit, da überhaupt reinzukommen. Au wei, wenn ich da jetzt
reingucke, kann ich sehen, daß dieser graue Raum sich erstmal unendlich
in die Tiefe vergrößert. Das sieht aus wie ein Rohbau, der noch keinen
Fußboden hat. Ich kann bis aufs Fundament schauen.
Th: Oh ja, das ist ein gutes Zeichen. Du kannst das Fundament sehen
von dem Grauen, d.h. die Tiefe ist nicht verschüttet. Und da muß
etwas in der Tiefe sein in dir. Und es ist ein Rohbau, d.h. es muß ganz
viel aus deiner Kindheit kommen. Der Rohbau, der Anfang, die Struktur, die du
verpaßt bekommen hast. - Die Klientin schmeißt zunächst den
Blumenstrauß hinunter, sozusagen als Vorbote. Als dieser unten ankommt,
fällt der Strauß auseinander und die einzelnen Blumen verteilen sich
an den Wänden. Nun wagt sie sich auch selbst hinab.
Kl: Ja, ich bin grad durch das Loch durch und hab mir so eine kleine
Eisenleiter an die Wand gestellt, an der ich runtergehe. (erstaunt) Weißt
du, was gerade passiert ist? Also, dieser Raum ist ja viereckig und ziemlich
im unteren Bereich sind jetzt diese Blumen an der Wand, die nicht mehr ganz
so doll leuchten, wie vorher. Ich bin eben in die Mitte von dem Raum gegangen
und dann war das wie so ein Sog, sowas Rundes und ich war weg. Also, ich bin
jetzt einfach nicht mehr da, ich bin unter dem Fundament. Da ist einfach glatter
Boden, an der Stelle, wo ich verschwunden bin.
Th: Das heißt, die Hoffnungslosigkeit hat damit was zu tun, daß
dein Ich, du als Person aufgelöst wird. Geh mal in die Zeit, wo das passiert
ist. Sei mal in dieser Zeit, wo die Hoffnungslosigkeit entstanden ist, wo du
keine Hoffnung mehr hattest und von daher dein Ich sich aufgelöst hast.
Da muß was passiert sein. Sag der Hoff-nungslosigkeit mal, sie darf da
sein, jetzt.
Kl: Ja, du Hoffnungslosigkeit, du kannst im Moment ruhig da sein. Ich
würde dich vielleicht sogar gerne nochmal so spüren .... Der Raum
ist jetzt so leer, als wäre jemand gestorben.
Th: Ja, wer ist gestorben oder was ist gestorben? Ruf den mal herbei
was immer das sein mag.
Kl: Ja, also im Grunde genommen war ich das ja, ich bin ja da reingegangen.
Th: Ein Anteil von dir ist da gestorben, hol ihn mal herbei. Schau mal,
wer auftaucht. Schau mal, in welchem Alter du auftauchst.
Kl: Im Moment hab ich so ein Bild von einem Baby auf dem Wickeltisch
vor mir und meine Mutter über mir.
Th: Frag mal das Baby, ob es dazugehört zu dieser Hoffnungslosigkeit.
Kl: Gehörst du dazu zu dieser Hoffnungslosigkeit? ... Also, jetzt
nach der Frage ist es wie abwesend. Vorher war es wie ein erschrecktes Baby,
aber jetzt ist es ganz weit weg. Ich fühl dich ganz abwesend, du gibst
mir keine Antwort. Was es im Moment sagt, ist: Mann, wie soll ich denn,
wie soll ich denn?! ...Weißt du welches Gefühl ich eben hatte?
Ich möchte diesem Baby einfach diesen Blumenstrauß da hinlegen -
Therapeut fordert zur direkten Kommunikation auf - Du hast dich so weggedreht
von mir und es ist noch Platz da auf dieser Wickel-kommode und ich möchte
am liebsten den Blumenstrauß da hinlegen.(fängt an zu weinen) Da
sind immer noch so viel Schmerzen.
Th: Red mit dem Baby - Babygeschrei wird eingespielt.
Kl: Mein Gefühl ist, Baby, ich möchte dir das einfach wiedergeben.
(laut und verzweifelt) Ich hab das Gefühl, das will sich gar nicht mehr
anfassen lassen. - Baby-geschrei - (erleichtert) Ich hab jetzt das Gefühl,
ich habs jetzt auf dem Arm, ich kanns wenigstens auf den Arm nehmen.
Th: Schaus dir mal an. Bleib in Kontakt.
Kl: Es ist ganz komisch, aber es ist, als wäre der ganze Körper
ganz roh. Also, es ist überall am ganzen Körper so, als wäre
die Haut verbrannt. Es ist alles ganz offen, ganz fleischig, so als könnte
man es gar nicht anfassen. Ja, deine Haut sieht ganz schlimm aus, eigentlich
ist sie gar nicht da. Es ist einfach wie verbrannt. Es ist ganz schwierig, dieses
Baby auf den Arm zu nehmen und mein Gefühl ist im Moment, das ist einfach
so, ich sag mal abstoßend. Ja im Grunde genommen kann ich dich fast gar
nicht anfassen. Ich hab das Gefühl, ich muß das mit unheimlich viel
Liebe machen für dieses Kind, um ganz sanft zu sein. Also, die Haut verkraftet
das, das weiß ich. Ich kanns auf den Arm nehmen. Aber mir ist klar,
daß andere Menschen ... also, man braucht sehr viel Überwindung,
weil das sehr scheußlich aussieht ... Ich hab das Gefühl, daß
kaum jemand in der Lage ist, das Baby mit so viel Liebe anzufassen und das Scheußliche
dabei zu überwinden.
Th: Du sprichst gerade von dir - spür das mal, was du gesagt hast.
Spür mal, du bist das kleine Baby, ein Teil in dir ist dieses kleine Baby.
Und laß dir jetzt von dem kleinen Baby zeigen, was passiert ist.
Kl: Ja, das ist so ein Gefühl, wie man eigentlich nur bei einem
Unfall haben kann, so das Gefühl, einfach völlig erdrückt worden
zu sein und ... da sind Autos ...
Th: Erlaub dir die Bilder, schau mal hin, was kommt hoch. Welche Phantasie
kommt? Was passiert? Geh mal direkt dahin. Nimm direkt was kommt, ohne nachzudenken.
Es geht nicht um richtig und falsch. Was ist passiert? Laß die Bilder
auftauchen. ... Wo bist du? Guck mal hin.
Kl: Also, im Moment ist es so ein Gefühl, daß du verunstaltet
wirst, daß du zerbeult bist. Ja, ich kanns nicht anders ausdrücken
- du wirst völlig verunstaltet. - Geräusch von quietschenden Reifen
wird eingespielt - Ahhhh, das ist, als würde was über mich drüberfahren.
Th: Ja, schaus dir mal von außen an.
Kl: (weint) Ahhhhh, das erschreckt mich einfach nur.
Th: Atmen! Und bleib dabei, bleib dabei. Schau mal hin. Laß die
Bilder kommen und die Gefühle - ist alles ok. - Geräusch von quietschenden
Reifen - Laß sie dasein.
Kl: Das kannst du nicht überleben, du bist einfach tot.
Th: Sag das in der Ich-Form.
Kl: (angstvoll, unter Tränen) Das kann ich nicht überleben,
ich bin einfach tot.
Th: Genau, das ist es. Schau hin, schau dir die Bilder an und laß
alle Gefühle da sein. - Bremsenquietschen, Unfallgeräusche.
Kl: Da ist genau das Rad über mich ge-kommen, irgendwie von was
Größerem, von einem Laster. Und ich war einfach noch sehr klein,
wie ein Baby. Das liegt da auf der Straße und ist platt - Blut - und weg.
Th: Ja, und das könnte tatsächlich so passiert sein. Du könntest
in Anführungs-strichen im letzten Leben als Baby gestorben sein. Und da
kann auch dein Schock herkommen, da können auch deine Allergien herkommen.
Kl: Ich hab einfach das Gefühl, das da auch noch irgendwas mit
Verbrennen war, weil diese Haut so verbrannt war.
Th: Ja. Erlaub dir mal, in das Gefühl, in die Phantasie so weit
reinzugehen, wie es geht. Erlaub dir mal die Phantasie, es geht nicht um Wahrhaftigkeit,
sondern dadurch, daß du dir sowas erlaubst, verändern sich die Bilder.
Stell sie dir ruhig mal lebendig vor, ganz lebendig, also ganz intensiv. Und
dann such dieses kleine Baby auf, auf der Straße.
Kl: Ich hab das Gefühl, ich bin sprachlos. Ich bin sprachlos. Ich
hab dieses Bild von dem Unfall noch vor mir und ich hab aber das Gefühl,
das Baby ist nur noch so ein Rest, so eine Hülle. Ich kann eigentlich nicht
mehr Kontakt zu ihm aufnehmen.
Th: Ja, das ist auch der Ausdruck von dieser Hoffnungslosigkeit. Der
Körper ist nicht mehr da, aber schau mal, ob du nicht Kontakt mit der Seele
aufnehmen kannst, mit deinem Bewußtsein.
Kl: Das kann ich. Ja, ich hab irgendwie so ein Bild von der Seele vor
mir. Und in dem Moment, wo ich an die Seele denke, da ist alles Schwere wieder
weg. Jetzt ist es wieder total leicht. - Therapeut fordert erneut zu direkten
Konfrontation auf - Wenn ich dich sehe, oder die Beziehung zu dir aufnehme,
dann kommt sofort wieder alle Leichtigkeit.
Th: Frag die Seele, was sie braucht, frag sie wieder nach einer Farbe,
damit sich das Schwere auflöst. Das Schwere gehört zum Körper
und der Körper ist vergänglich. Die Seele ist unberührt davon.
-
Die Klientin läßt helle Farben zunächst in sich selbst einfließen
und dann zu dem Baby an dem Unfallort. - Es wird alles ganz ruhig. Eigentlich
ist nur vom Kopf was übriggeblieben. Ich hab eben dieses Baby gesehen und
das sah aus, wie eine Hülle, wie so ein Hemd, als würde das so runterhängen
und innen drinnen ganz leer sein. Ich kann das jetzt so auf den Arm nehmen und
das wird wieder vollständiger.
Th: Ja, und dann verabschiede dich von dieser Hülle, von dem Körper.
Du kannst es auch beerdigen, wenn du möchtest, irgendein Ritual machen,
deinen Blumen-strauß drauflegen oder irgendwas anderes machen. - sie legt
das Baby an einem schönen Platz ab - Ok., dann geh jetzt mal zurück
zu dem Bild mit deiner Mutter und dem Baby auf der Wickelkommode. Sei nochmal
dort und schau das Baby an. Wie sieht es aus?
Kl: Jetzt fühlt sich die Haut so an, als wären Allergien da,
aber nicht dieses Verbrannte, nicht dieses Fleischige, sondern so, wie ich es
kenne, wie es für mich normal war. Also, da kannst du drüberfassen
- es ist ein bisschen hubbelig an manchen Stellen, aber es ist nicht mehr verunstaltet.
Th: Sprech mit dem Baby, frag es mal, was es jetzt noch braucht, damit
es auch diese Allergien losläßt und seine Hoff-nungslosigkeit. Red
einfach mit diesem Baby, das kann antworten.
Kl: Was brauchst du, damit deine Haut noch ganz gesund wird, daß
du die Allergien loswirst? ... Das erste war, daß das Baby sich gewünscht
hätte, was Vernünftiges zu essen zu kriegen. Das hätte am liebsten
Milch getrunken.
Th: Ja, mach es jetzt. Du kannst es auch an deine Brust nehmen.
Kl: Das ist ziemlich gierig.- Musik wird eingespielt - Das schmatzt
so richtig.
Th: Ist das nicht toll - energetisch nimst du dich jetzt selbst an die
Brust. So und jetzt gehst du mit dem Baby in diesen Raum, der ganz am Anfang
da war, wo dieses Ich sich aufgelöst hat, wo nichts mehr da war.
Kl: (Freudig) Ah! Weißt du, was aus den Blumen geworden ist? Die
sind wie so in Bögen zusammengewachsen und der Raum ist heller.
Th: Ja, zeig dem Baby mal den Raum. Das war ja der Raum der Hoffnungs-losigkeit.
Frag es mal, wie es ihm geht, ob es wieder Hoffnung hat, oder sowas.
Kl: Hast du wieder Hoffnung? Ja, aber es ist noch nicht so kraftvoll.
Also, das läßt sich von mir da rumtragen.
Th: Es braucht noch ein bisschen was, es will noch getragen werden.
Bist du bereit, das Baby anzunehmen, so wie es ist? - Klientin bejaht - Dann
sags ihm.
Kl: Ja, ich bin bereit, dich noch ein bisschen zu tragen.
Th: Ja, wenn du möchtest, dann nimms doch mal mit in die
andere Hälfte des Hauses, damit das Baby sieht, was es da alles noch gibt.
Zeig ihm die Welt - deine Welt.
Kl: Meine Güte, ist es da hell und warm. Gelb und gelb und gelb
und wie gesagt, viele Blumen und alles strahlt in der Sonne. Das Baby ist ein
bisschen wie geblendet von allem. Oh meine Güte, ich hab das Gefühl,
man muß wahnsinnig vorsichtig mit diesem Baby sein. Ja, das stimmt.
Th: Laß dir mal einen Hinweis geben, was du beachten sollst.
Kl: Dingen Zeit geben und auch die Dinge langsam angucken. Ich habe
das Gefühl, dieses Kind - du - kannst nur ganz wenig an Eindrücken
aufnehmen. Es sagt - stimmt.
Th: Ja, dann ist es so. Stell dir jetzt mal vor, beweg dich mal auf
der Zeitachse vorwärts, daß ganz viel Zeit vergeht, soviel Zeit,
wie das Baby braucht, um was aufzunehmen, sich zu entwickeln, gesund zu werden,
zu wachsen. Mach mal einen Zeitraffer, geh mal ein bisschen in die Zukunft und
schau mal, wie es sich entwickelt. - Musik -
Kl: Also, als kleines Kind, das ist alles nicht schwierig, auch als
Schülerin, so die Zeit ist auch nicht schwierig. Es ist ein sehr kraftvolles
Kind, das da so herangewächst, was sich überall auch sehr einbringt.
Also, das entspricht nicht dem, wie ich aufgewachsen bin. Und so als 18-19 -jährige
oder so, fängt sie ein Studium an. Da ist so ein Bild auch, von so einer
jungen Frau, die ganz engagiert sich für Dinge einsetzt, also auch für
das Stu-dium oder den Beruf. Also, einfach dieses Engagierte und Entschlossene,
das ist total auffällig.
Th: Weißt du, daß du dich jetzt selbst anschaust, das bist
du.
Kl: Ja, aber das ist all das, was ich nicht in dreißig Jahren
gemacht habe.
Th: Ja, aber das ist jetzt deine Energie-wahrheit, diese Energiewahrheit
lebt in dir, die ist da. Das ist dein Ausdruck, das ist dein Bild. Das war potentiell
möglich, wenn du so willst. Und da du jetzt diesen Status quo in dir hast,
ist es jetzt möglich. Also, das bist du jetzt, ungefähr in dem Alter.
Und du wirst dich wundern. Wie alt bist du jetzt dort?
Kl: Die ist so 24, also die hat schon einiges in ihrem Studium geschafft.
Th: Ja, nimm es ruhig wörtlich, nimm es energetisch als Wahrheit,
das bist du jetzt. Die wird jetzt ganz hübsch in dein Leben treten, du
wirst dich wundern. Die, welche du vorher warst, die ist nicht mehr da. Das
ist momentan deine Energiewahrheit. Und ich hab festgestellt, entscheidend ist
deine Energiewahrheit, nicht was du denkst. Wenn jemand sich denkt, er wird
gesund, kann er sich das zwanzigmal denken, das nützt nichts. Wenn er das
aber in den inneren Bildern sieht, wenn er in den inneren Bildern gesund ist,
dann wird er gesund. Weil die Wahrheit drückt sich immer aus. Und du siehst,
in dir gab es vorher den Raum der Hoffnungslosigkeit, also hast du Hoffnungslosigkeit
gehabt. Deshalb ist es so wichtig, die Wahrheit sichtbar zu machen, dann kannst
du sie verändern. Wenn wir jetzt nur ein Bild drübergelegt hätten,
also das Graue bunt gemacht hätten, hätten wir nur verschleiert, nur
kaschiert. Deshalb ist es so wichtig, daß du dir die Wahrheit anguckst,
denn das verändert wirklich alles und zwar zusammenhängend. Du siehst
es. Wenn du das Baby auf der Straße veränderst, verändert es
sich sofort auch auf dem Wickeltisch. Und so sind einfach die Zusammenhänge
immer. ... Hol doch mal die 24-jährige herbei. Ich hab noch eine Idee für
dich zum Abschluß. Diese 24-jährige, schau sie dir mal von außen
an - und jetzt laß mal den Manfred (ihr Freund) auftauchen und schau mal,
wie die auf den Manfred reagiert. Schaus dir mal an. Nicht nachdenken.
Schau sie einfach an, was macht sie, sie ganz autonom?
Kl: Also, da ist Abstand dazwischen. Ich hab das Gefühl, da widerspricht
sich manches so unendlich. Und zwar dieses Entschlossene, dieses Zielstrebige
und dieses Engagierte ist das, was diese Frau in Manfred nicht findet.
Th: Da bekommt Manfred ganz hübsch Probleme, jetzt. Der muß
mit der neuen Frau klarkommen. Und wenn du es mal spüren willst, geh mal
in sie hinein, sei mal diese 24-jährige. Guck mal aus ihren Augen heraus
und schau mal Manfred an. Und dann spür mal. Denk nicht drüber nach,
fühl es nur. Es geht nur darum, wahrzunehmen, was ist.
Kl: Es ist im Moment immer noch das Gefühl, da ist eine Kluft,
sowas Trennen-des. Ich weiß auch, ich hab so einen ganz bestimmten Blick
von Manfred vor Augen, der ist manchmal nicht ganz klar, nicht ganz offen. Und
in diesem Blick liegt ganz oft etwas Fragendes - so, wie komm ich bei dem anderen
an, oder wie nimmt der andere mich auf. Anstatt einfach, ja, er zu sein, und
mit dem dazustehen, was er ist.
Th: Vieleicht kannst du auch diese Angst und Unsicherheit, die sich
dahinter verbirgt, wahrnehmen. Vielleicht ist er auch ein kleiner Junge, der
es nicht erlebt hat, was es heißt, angenommen zu werden.
Kl: Ja, das gehört alles zusammen. ... (lacht) Eben hat diese 24-jährige
zu ihm gesagt: Macht nichts.
Th: Die ist stark, die nimmt ihn so, wie er ist. Ist das sowas? - Klientin bejaht -
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