Reinkarnations-Einzelsitzung: Agnes in Berlin

Tiefenentspannung: Sie wird auf einer Wolke am Meer abgesetzt

D: Was nimmst Du wahr?
A: Ja, ich liege noch auf der Wolke, auf dem Wasser war eben mal fast eingeschlafen.
D: Ja.
A: Fühl mich geborgen.
D: Mhm, erlaub Dir mal bei diesem Gefühl der Geborgenheit, Tiefe halten, Dinge wahrzunehmen, woher du diese Situation kennst. Nimm die Geborgenheit als Führer für dich in deine inneren Räume so dass dieses Gefühl die Verbindungen schafft, die zu anderen Erlebnissen in dir Erlebnissen der Geborgenheiten ... Sag mir was auftaucht.
A: Ja in der Gebärmutter.
D: Mhm.
A: Ich sehe mich da zusammengehockt.
D: Mhm, kannst du außen auch wahrnehmen?
A: Ich seh´s von außen.
D: Aja, kannst du es von innen wahrnehmen, wenn du rein gehst?
A: Mhm ja ... jetzt bin ich selbst drinnen in dieser gehockten Haltung.
D: Ja, wie empfindest du dich jetzt? Die Welt? Deine Mama im Bauch? Was willst du wahrnehmen aus dieser Perspektive???
A: Ein Gefühl von unendlichem Frieden. Es ist zwar ein bisschen eng aber sehr geschützt.
D: Mhm.
A: Ja, sehr geschützt scheint nichts von außen einzudringen.
D: Mhm, in welchem Monat bist du jetzt heute?
A: Im wievielten Monat?
D: Ja.
A: Ich bin schon ziemlich groß. Ach ich schätze, na 8.er Monat wird’s schon sein – 7.er/8.er Monat, mhm ... ja.
D: Dieses Erlebnis in den letzten 8 Monaten, die dieses Gefühl der Geborgenheit gestört haben, wenn ja, lass sie da sein, schau was sich verändert nach diesen Plagen, wenn nicht bleib bei dem was da ist.
A: Was zuerst da war, war das Gefühl von gestreichelt werden und Geborgenheit noch ...,
D: Mhm.
A: Musik, von Störung kann ich im Moment noch nichts wahrnehmen.
D: Kannst du durch die Bauchdecke hindurch die Außenwelt wahrnehmen????
A: Ich hab mich eben ... eh, äh, es sah ganz komisch – wahrgenommen. Ich hab mich eben wie, komisch in meiner Mutter wahrgenommen, wie so durchgeschnitten, wie ein Querschnitt, ganz seltsam ... wie sie gerade so über den Bauch gestreichelt hat ...
D: Mhm.
A: Die ganz glücklich war mit mir.
D: Erzähl mal ein bisschen davon, wie sich das anfühlt.
A: Also, das ist einfach so sein, zeitlos, es ist nicht viel los.
D: Keine Langeweile?
A: Ne, ich fühl mich total wohl in diesem Gefühl von sein. Ich spür mich halt sehr intensiv. Es wird nur langsam ein bisschen eng.
D: Hast du Lust, den ganzen Weg zu gehen? Weiß du dass das auf dich wartet?
A: Mhm, ja, ich weiß es. Ja ich bin schon ganz gespannt.
D: Mhm.
A: Wie ist es mich auszustrecken?
D: Wie empfindest du deine Mutter? Hast du vertrauen zu ihr?
A: Sie ist noch sehr jung, schlank und ganz lieb. Sie streichelt mich immer so lieb. Das ist meine Verbindung zu ihr.
D: Mhm, geh mal weiter auf der Zeitleiste und schau mal was sich verändert.
A: Jetzt wird es eng ... oh, mein Kopf drückt nach oben. Komisch, ich habe mich vorhin gar nicht auf dem Kopf stehend wahrgenommen. Jetzt drückt´s, jetzt drückt´s da oben ganz schön, oh ..., oh ..., mhm.
Ja, ich merke jetzt geht’s raus, mhm ... tiefes atmen, muss das sein???
Ja, es muß ... es geht nicht anders. Es ist alles einfach zu eng ... Es ist zu eng und ja ich komm da wohl nicht drum rum ... Es ist alles zu eng.
D: Hast du ein ja dafür?
A: Raus zu gehen?
D: Ja.
A: Ja, obwohl ich hab´ ganz schöne Angst vor dem, was da jetzt kommt.
D: Wie empfindest du die Stimmung draußen? Kannst du schon was wahrnehmen? Wie geht es deiner Mama dabei? Bist du mit ihr verbunden? Nimmst du sie wahr?
A: Ne, ich nehm´ nur wahr, dass alles enger wird, das jetzt alles enger wird. Unruhe nehme ich wahr, mhm ...
D: Mhm, ja.
A: Ich rutsche als weiter rein. Ich habe Angst davor, zu ersticken, ah ....
D: Mhm, atme ein bisschen mehr.
A: Ah ... es ist so viel Druck auf meinem Gesicht, oh, ich hänge da fest ... ah ... alles ist so eine Drückerei ...
D: Mhm, ja.
A: Ah ... es ist so viel Druck hier, ah ... tiefes atmen ... Ah ... ah ... alles so viel, es muss doch gleich alles vorbei sein ... ah ich will jetzt, dass es da weiter geht ah.
D: Mhm, atme dahin ...
A: Atmen ...
D: Schön gemacht, mhm.
A: Atmen, intensiveres atmen ...
D: mhm.
A: Ah, ah ... ph ... hier ist aber noch so viel Druck ah ... ah ...
D: Mhm.
A: Jetzt habe ich das Gefühl, es wird irgendwie hell.
D: Mhm.
A: Aber hier, hier ist immer noch viel ach ...
D: Mhm, was ist dein Empfinden?
A: Ich habe irgendwie immer noch son Druck im Kopf, irgendwie so, oh ich weiß nicht, was dass immer noch son ... als hätte der Druck noch nicht nachgelassen ... ach ich scheine draußen zu sein. Ich glaub´ ich bin draußen. Ach ja, ich habe auch das Gefühl, ich kann mich jetzt ausstrecken, au ja, ja die Enge ist nicht mehr da, aber jetzt, ich habe immer noch son Druck hier im Kopf.
D: Schau, ob du atmen kannst. Und den Schrei erst mal spüren, das Klima, mach deine Augen auf, schau dich mal um.
A: Atmen ... atmen.
D: Ja???
A: Ja da ist´n Mann, den kenn ich aber nicht. Der guckt mich an.
D: Wie hält er dich?? Spür´s mal in deinem Körper.
A: Der hält mich hier, hält mich.
D: Mhm.
A: Die Nabelschnur ist noch dran. Die verbindet mich noch mit meiner Mutter, aber ich weiß nicht, die kümmert sich nicht um mich.
D: Ja?
A: Die liegt einfach nur da.
D: Beschreib sie. Spür mal.
A: Die ist total fertig. Ich kann nicht wahrnehmen, ob sie sich freut. Oh, ich hab immer noch son Schmerz im Kopf. Was ist das denn? Ja mir wird kalt.
D: Ja?
A: Mir ist kalt, ja.
D: Kalt in der Welt? Was hast du für´n Eindruck? Mhm, packen die dich nicht in Decken?
A: Nee, hach ...
D: Schau dich um. Was siehst du? Wo bist du geboren, jetzt?
A: Es ist irgend so´n Raum. Ziemlich helles Licht, ph... ich weiß es nicht, ich fühl mich nicht wohl.
D: Wie ist dein Grundeindruck von der Welt? Dein erster Eindruck.
A: Ich fühle mich alleine und es ist so kalt und ich hab immer noch diesen Druck im Kopf.
D: Mhm.
A: Ah ..., ich kann mich zwar jetzt ausstrecken, aber es ist nicht mehr so, es ist nicht mehr so kuschelig. Es ist nicht mehr so, so ... nicht mehr so schön, so schön geborgen ..., ja die Geborgenheit ist weg.
D: Ja.
A: Ich weiß auch nicht. Ich hab´ das Gefühl, die wissen gar nicht, was sie mit mir machen sollen, weil die machen nichts mit mir. Die Lassen mich einfach so daliegen. Ich fühl mich verlassen. Ich fühl mich alleine gelassen.
D: Schreist du?
A: Mhm ja, ja.
D: Gibst du deinem Schmerz Ausdruck durch schreien?
A: Ja ich bin schon ganz rot vor schreien. Jetzt kann ich mich schon sehen. Ich bin ziemlich rot und verknautscht.
D: Mhm, beschreib doch mal die Umgebung, Leute, die Gesichter, die Worte. Höre sie dir von außen an.
A: Es ist alles ziemlich kahl und kalt, also ich kann gar nicht so viel sehen. Da ist nicht so viel zu sehen. Da ist ein Mann, der hat nen weißen Kittel an, der ist vorne offen. Den hat er so offen und der macht mir son mies, son öh blöden ....
D: Mhm.
A: Der packt mich so lieblos an.
D: Mhm.
A: Und der, der mag mich nicht. Der ist doof.
D: Ist das in einer Klinik?
A: Ja, ich glaub schon. So´ne ganz einfache, wohl das ist alles ziemlich kahl und karg.
D: Mhm.
A: Das Licht ist ganz hell und grell. Ich äh ... deswegen ich mag gar nicht gucken. Das ist so unangenehm. Mit tut immer noch mein Kopf weh.
D: Mhm, wie nimmst du deine Mama wahr?
A: Die liegt immer noch da und kümmert sich nicht um mich. Die bewegt sich gar nicht. Ich weiß nicht, was mit ihr ist.
D: Ist das deine Mama aus deinem heutigen Leben? Bei welcher Geburt bist du?
A: Ne, das ist nicht meine Mama im heutigen Leben. Ich glaub nicht ne, ne.
D: In welchem Krankenhaus bist du? Wo bist du? Welche Zeit haben wir?
A: 1918 fällt mir ein, 1918 rum ja.
D: Mhm.
A: Ja, ja meine Mama ist ne ganz junge Frau. Ist vielleicht 20. Ganz zart sieht sie aus. Ich weiß gar nicht, ob sie überlebt hat. Die bewegt sich gar nicht. Ja, die bewegt sich gar nicht. Vielleicht lassen die mich deshalb liegen, weil die sich um meine Mama kümmern.
D: Ja. Was ist mir dir? Wenn du das so wahrnimmst?
A: Ich fühl mich verlassen. Verlassen.
D: Sag mal den Satz der kommt.
A: Ich fühl mich verlassen. Ich weiß nicht, was los ist. Ich weiß nicht, was da ist. Ich weiß nicht, was da los ist ... Niemand macht war mit mir. Ich bin da. Ich bin da. Niemand beachtet mich. Was ist denn los? Was ist denn los? Was ist denn los hier? Ich weiß nicht, was hier ist? Ich liege immer noch an der gleichen Stelle und meine Mama bewegt sich nicht.
D: Ja.
A: Es passiert überhaupt nichts weiter. Ich hab´ nur diesen furchtbaren Druck im Kopf immer noch.
D: Geh mal mit deinem Bewusstsein zu deiner Mama und schau mal nach. Nimm mal wahr, was ist??
A: Meine Mama lebt nicht mehr. Ich hab´ solche Sehnsucht nach dem Streicheln. Sie hat mich so schön gestreichelt und nun streichelt mich niemand mehr. Meine Mama ist tot. Ich glaube die ist tot, hach.
D: Ja.
A: Ja, ich merke wie ich mich ganz steif mache. Ich will hier nicht sein, ne hier will ich nicht sein, ich will net hier sein, ich will hier nicht sein, ich will hier nicht sein. Au mein Kopf tut weh, auch ich bin ganz steif ... jetzt wird es mir ganz war jetzt. Ich glaub die haben mich irgendwie eingepackt und irgendwo ins Bett gelegt, oder so. Jedenfalls ist mirs warm, hier will ich nicht sein, ne ich weiß nicht was hier ist.
D: Mhm, geh langsam vorwärts mit deinem Bewusstsein auf der Zeitleiste. Schau, was sich verändert. Was Du wahrnimmst. Ist deine Mama tot.
A: Ja, meine Mama ist nicht da.
D: Wo kommst du hin? Wer sorgt für dich?
A: Ich weiß nicht, wo ich bin. Ich seh´ mich gerade so als vielleicht 1 1/2jähriges darum dotzen. Ach mir geht’s nicht schlecht, aber ich kann im Moment nicht sehen, wo ich bin.
D: Mhm, erzähl mir von dir. Von deinem 1 1/2 Jahre jetzt. Wie ist deine Umgebung? Mit was spielst du? Wie geht´s dir?
A: Ich bin blond, habe dünne blonde Haare. Ich bin ein bisschen pummelig, aber ich habe nicht so viel zum spielen. Ich dozzel halt darum. Kann mal grad son bisschen laufen. Ja, habe noch ziemliche Gleichgewichtsstörungen beim laufen.
D: Mhm.
A: Komisch mein Kopf tut immer noch weh. Ich hab´ immer noch son Druck hier im Kopf. Ach ...
D: Mhm.
A: Ich bin bei älteren Leuten. Jetzt sehe ich die Frau. Die hält die Arme auf und ich lauf auf sie zu. Hat so graue Haare, so graue Locken, macht nen ganz lieben Eindruck. Die haben mich gerne.
D: Deine Oma?
A: Ich weiß nicht so richtig, aber doch, doch es kann sein, ja. Ja, es ist meine Oma. Sie ist noch ziemlich jung, aber meine Mama war ja auch ziemlich jung.
D: Mhm.
A: Also für ne Oma ist sie noch ziemlich jung.
D: Ja.
A: Ja, sie freun sich wohl über mich.
D: Wie ist es jetzt für dich im Leben zu sein. In der Welt zu sein?
A: Ja schöner, ich hab wieder ein Stückchen mehr Geborgenheit. Ich kenn das jetzt wieder. Die beiden sind sehr lieb zu mir.
D: Wie ist dein Grundverhältnis zur Welt?
A: Ja.
D: Mhm, wie ist die Grundhaltung in dir? Spür mal.
A: Ich bin neugierig. Bin immer unterwegs, entdecke viel, aber ich bin auch vorsichtig merke ich. Ja.
D: Mhm. Immer vorwärts auf der Zeitleiste. Was verändert sich? Lass die Bilder da sein im Jetzt.´
A: Ich sehe mich immer, immer nur von außen merke ich gerade. Also ich sehe mich jetzt so als 5-6jährigen Jungen. Ja, ich bin sehr ernst, wenn ich so hier reinspüre in diesen Jungen. Der macht nen sehr ernsten Eindruck, als wüsste er schon, dass das Leben nicht so einfach ist.
D: Mhm, wie lautet deine Grundlebenseinstellung? Jetzt? Geh mal in den Jungen rein jetzt.
A: Ja, ich muss mal rein gehen.
D: Spür mal die Grundhaltung und drück ihn mit Worten aus.
A: Ja, es ist ganz schön gefährlich hier über all. Man muß ganz schön aufpassen. Ja, oh ich glaube ich habe mittlerweile schon einige schlimme Situationen erlebt.
D: Mhm.
A: Da muss auch irgend ne, entweder ist jetzt noch Krieg, oder ich muss irgend nen Krieg erlebt haben. Ich weiß es nicht genau.
D: Mhm, erzähl von den Bildern. Was nimmst du wahr?
A: Also.
D: Beschreib diese Welt in der du wohnst, liebst.
A: Also die Leute. Ich nehm` die Menschen wahr dass die, dass die ziemlich unruhig und ziemlich äh, die ziemliche Angst haben. Ja die Welt so rund rum ist sehr unruhig. Ja, ich finde keinen Ort mehr, wo ich, wo ich sagen kann, da fühle ich mich geborgen. Das heißt doch, ich habe ne kleine Freundin.
D: Wie heißt sie?
A: Lisa.
D: Mhm.
A: Das ist die Einzigste. Wir kuscheln manchmal miteinander und dann spüren wir noch mal son bisschen Geborgenheit und wir halten und ziemlich aneinander fest. Das müssen furchtbare Zeiten sein. Kein Mensch kümmert sich um die Kinder, sind ziemliche alleine.
D: Mhm, pass du mal auf, wenn ich dir folgende Fragen stelle. Ob die Lisa dir auch schon in deinem heutigen Leben begegnet ist? Wer ist es dann? Lass mal das Bild und den Namen auftauchen jetzt.
A: Also ... Also, wenn ich das 1. nehme was auftaucht ..., dann ist es Alfons, ja Alfons.
D: Alfons??? Wer ist Alfons?
A: Lacht. Mein Schwarzarbeiter, mit dem ich im Moment son ja sowieso auch das Gefühl habe, dass wir schon mal zusammen gelebt haben.
D: Mhm, spür mal das Grundgefühl zwischen Euch beiden. Ist das identisch?
A: Das ganz tiefe Gefühl? Ja, ja, ja es ist son ganz tiefes verstehen, wortloses verstehen auch nee.
D: Mhm.
A: Ja tatsächlich, ja das ist ja Wahnsinn.
D: .... Was das der Schwarzarbeiter, die Lisa von früher?
A: Ja genau, das ist ja Wahnsinn. 5jährig wir waren ganz schön auf uns alleine gestellt Mensch. Mussten uns selbst was zu Essen suchen.
D: Mhm.
A: Wir suchen uns immer so Nischen und Ecken, wo wir uns verkriechen. Ja es ist wirklich schlimm.
D: In welcher Stadt, in welchem Land, welcher Teil lebst du?
A: Es ist irgendsone Stadt in Deutschland.
D: Mhm.
A: Also mir fällt, äh ich weiß immer nicht was das ist, aber mir so Berlin ein. Es könnte Berlin sein.
D: Ja, geh mit deinem Bewusstsein ein bisschen raus und guck dir mal so ein bisschen die Übersicht an. Guck mal, ob du die Bauwerke erkennen kannst.
A: Also es ist viel kaputt und es sind sehr viele hohe Häuser, alte Häuser, deswegen ist es eine Stadt. Es muss Berlin sein.
D: Mhm.
A: Ich war zwar schon mal in Berlin, aber ich kann mich so genau auch nicht mehr erinnern, jetzt. Es sind alte Häuser, also ich sehe aus meiner Perspektive überwiegend Trümmer und kaputte Mauern. Und vor allem, was wir beide sehen, das sind die Nischen ne, die äh wo wir das so ungefähr nach unseren Einschätzungen, das uns niemand sieht, dass wir aber gucken können, was draußen passiert.
D: Ja.
A: Und dass wir jeder Zeit wieder woanders verkriechen können. Wenn, wenn wir feststellen, dass da auf unsere, auf unser kleines winziges Netz wieder Gefahr zukommt. Ja, wir schaffen es tatsächlich uns immer wieder ein kleines Nest zu bauen. Pha ... Ja, es sind noch mehr Kinder so verloren.
D: Mhm.
A: Ich weiß gar nicht, was mit meinen Großeltern ist. Ich hab schon mal nach denen gesucht, aber es ist zwecklos, man findet hier niemanden.
D: Mhm, seit ihr ganz auf dich gestellt?
A: Ja.
D: Siehst du die Jahre?
A: Ja, 7 bin ich jetzt.
D: Hast du die Leute wo du wohnst? Wo du hingehen kannst?
A: Ne, ich weiß es nicht. Ich bin mit Lisa alleine und wir, wir suchen uns alles mögliche zusammen, zum Essen. Wir haben ganz oft Hunger, aber es ist nicht so schlimm, weil wir unheimlich dankbar sind, weil wir uns haben.
D: Wie alt ist Lisa?
A: Bitte?
D: Wie alt ist Lisa?
A: 5 Jahre.
D: 5 und 7-jährige Kinder ohne Eltern in einer halb zertrümmerten Stadt.
A: Ja, und wir haben ganz oft, ganz fürchterliche Angst. Wir klammern uns ganz schön aneinander, aber wir können auf der anderen Seite auch, wie können uns ganz, ganz, ganz viel Nähe geben und Geborgenheit und manchmal, manchmal können wir sogar für kurze Zeit vergessen, was da drum rum los ist.
D: Mhm.
A: Total vergessen und das ist schön.
D: Mhm.
A: Es ist total verrückt. Das Gefühl ist total identisch mit dem, was ich mit Alfons schon immer hatte ne. Alfons ist ein Nachbar von mir.
D: Ja.
A: Ist 10 Jahre jünger als ich. Wir hatten als kleine Kinder net viel miteinander zu tun. Erst später als ich schon äh ... verheiratet war oder so, ne ja viel später erst. Ging´s eigentlich nur so, dass wir uns wenn wir uns so übern Zaun mal getroffen haben, dann haben wir so, einfach son bisschen, äh ... eigentlich nur Lall ausgetauscht, weil wir eigentlich das Gefühl, was so zwischen uns ist, ne. Ich hab nie so wahrgenommen, warum ich mich mit ihm an den Zaun stelle und nen Lall austausche. Weil wir nicht wissen über was wir reden sollen. Und jetzt seit ich ihm Reiki gegeben habe, ist mir das so bewusst geworden, was eigentlich so zwischen uns ist ne. Hab mich total viel unausgesprochenes Einverständnis also so, äh wie soll ich sagen, also ich würde, es ist so, als würden sich Seelen unterhalten ne, ohne Worte. Und Reiki hat`s uns eigentlich erst möglich gemacht, nicht sprechend miteinander zu sein, weil sonst muss man ja immer irgend was miteinander reden. Mhm.
D: Geh mal weiter vorwärts auf der Zeitleiste. Zum nächsten wichtigen Ereignis. Schau, was das ist jetzt, schau aus den Augen heraus.
A: Ich bin ganz alleine.
D: Wie alt bist du jetzt?
A: 8,9 Jahre ich bin sehr, sehr ernst.
D: Was ist passiert, erzähl davon.
A: Ich fühl mich schon fast erwachsen. Ja, ich fühl mich ziemlich erwachsen. Ich äh. Ich bin ziemlich abgeschnitten. Ich hab Lisa irgendwann verloren. Und irgendwo hab ich das nicht verkraftet, da hab ich mich abgeschnitten.
D: Mhm, was ist da jetzt Agnes?
A: Was?
D: Wie lebst du jetzt? Was ist da? Wie kommst du durch? Wie gehst du mit der Welt um? Wie geht die mit dir um?
A: Ja, irgendwie komme ich durch. Ich bin alleine. Ich habe meine Großeltern nicht mehr gefunden. Weiß nicht, was mit denen passiert ist. Ich strolche da durch die Stadt rum. Es ist ruhiger geworden. Aber es ist halt alles kaputt. Ich muss mich ziemlich meiner Haut wehren, weil die Kinder, sind teilweise ziemlich brutal. Aber ich bin stark. Mir kann niemand was. Ich kann mich gut wehren. Ich mache mir totale Sorgen um Lisa, aber ich merke, dass ich, dass macht mich wahnsinnig, wenn ich nur daran denke ne. Ich weiß nicht, was mit ihr ist. Ich weiß nicht, was ihr passiert ist. Das ist ne total brutale Welt hier, wer weiß, was sie mit ihr gemacht haben.
D: Ja, atme ...
A: Ich, ich darf gar nicht daran denken. Ich werde wahnsinnig, wenn ich da nur dran denke. Ich hab sie gesucht. Ich hab sie wahnsinnig gesucht und ich habe sie nicht gefunden. Ich weiß gar nicht wie ich sie verloren habe. Sie war auf einmal weg. Ich weiß nicht, was da passiert ist. Ich weiß nicht, was da passiert ist. Auf einmal war ich alleine und ich hab sie überall gesucht. Es war total weg. Ich, ich weiß nicht, ob sie weggegangen ist, oder ob sie jemand weggenommen hat. Einfach wie wir geschlafen habe. Ja, genau irgendwann bin ich wach geworden und da war ich alleine. Genau, irgendjemand muss sie weggenommen haben. Irgendwas, ich weiß nicht, was da passiert ist. Ich weiß es nicht, es macht mich fast wahnsinnig, dass nicht zu wissen, wo sie ist.
D: Du zerbrichst dir deinen Kopf darüber?
A: Ja, es macht mich schier wahnsinnig. Es macht mich total verrückt. Ich, ich hab schon mal, schon fast aufgegeben, aber dann denke ich wieder, ich darf nicht aufgeben, aber irgendwie es ist so verzweifelnd. Ich such schon so lange.
D: Mhm.
A: Ich such schon viele Monate. Ich komm gut alleine durch. Mir fehlt halt ihre Wärme, aber sonst, mit den anderen Kindern kann ich nix anfangen. Die sind zwar auch alleine, aber die sind so brutal.
D: Mhm.
A: Ah, ich weiß nicht, wie das weiter gehen soll. Ah, mein Gefühl zur Welt ist einfach. Du musst ständig wach sein. Du musst ständig aufpassen. Du musst ständig bereit sein, dich zu wehren, du musst ständig ...
D: Sag`s mal in der Ichform.
A: Ich muß ständig, ich muß ständig für mich alleine sorgen. Ich muß ständig wach sein.
D: Spür diese Sätze mal mit deinem heutigen Bewusstsein, in deinem heutigen Leben.
A: Ja.
D: Was hat das damit zu tun?
A: Ja, ich muss auch immer aufpassen, dass mir niemand einen rein würgt und ich hab auch das Gefühl, es sorgt sich niemand für mich.
D: Dieses tiefe Grundgefühl, heute auch noch so massiv da bei dir?
A: So massiv?
D: Hat es sich tief in dir geändert, oder ist es identisch? Kannst du es definieren?
A: Ja, ich muss mal gerade, nee es ist das gleiche. Ja es ist ziemlich, also ich kann es noch nicht so differenziert sehen. Es ist, Tatsache ist dass ich äh ... wenn sich jemand um mich kümmert, dass ich das noch nicht so, ich glaub dass immer nicht so. Äh ... das stimmt doch nicht, aber ich kann das gar nicht richtig annehmen, nee. Ich kann es nicht annehmen und ich hab halt jetzt, ich habe heute immer das Gefühl ich muss für mich selbst sorgen. Also es sorgt sowieso niemand für mich.
D: Ja.
A: Es sorgt niemand für mich. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, dass jemand für mich sorgt. Ich weiß auch gar nicht, ob ich es annehmen könnte. Ich wünsche es mir zwar manchmal.
D: Mhm.
A: Weil es gibt ja auch wieder Abhängigkeit, ne.
D: Mhm, geh mal zurück an dieses ....
A: In diesen Jungen?
D: Ja, in diese Zeit.
A: Aber dieser Junge der fühlt sich total stark, ne.
D: Ja, kennst du das auch aus deinem heutigen Leben?
A: Ja klar.
D: Die Energie ist da?
A: Ja, ich steh im Leben.
D: Ja?
A: Mich schmeißt so schnell niemand um.
D: Mhm.
A: Also man könnte mich auch irgendwo aussetzen, irgendwo in der Stadt aussetzen. Ich wüsste, wie ich überleben könnte. Ne
D: Mhm, kannst du wahrnehmen woher das kommt?
A: Was denn?
D: Kannst du wahrnehmen, woher das kommt?
A: Was denn?
D: Das sie dich irgendwo aussetzen könnten, in irgendeiner Stadt und du würdest überleben?
A: Ja, das ist einfach die Erfahrung, die ich hab ne, ich bin ja, ich weiß nicht, ich glaub ich war 6, 6 oder ja ungefähr 6, da musste ich alleine mit mir zurecht kommen. Es war zwar die Stadt, wo ich soweit aufgewachsen bin, aber dadurch, durch den Krieg wurde die völlig fremd für mich, ne. Völlig fremd, die wurde völlig zerstört, das ist, das ist nicht mehr die Stadt. Und vor allen Dingen, es wird nicht mehr gesorgt, ne.
D: Ja.
A: Du musst echt sehen, wo du was zu essen herkriegst.
D: Mhm, sag es in der Ichform.
A: Ich muss ständig sehen, wo ich was zu essen herkriege.
D: Mhm, geh mal weiter auf der Zeitleiste, bis zum nächsten wichtigen Datum.
A: Ach.
D: Mhm, verändert sich was? Was geschieht? Jetzt?
A: Ja, ich hab so dass Gefühl, ich bin jetzt so 14 ne, ein junger Mann. Ich fühl mich total erwachsen, ach was ist denn da jetzt? Also Krieg ist keiner mehr, aber es gibt da immer noch sehr wenig.
D: Welche Jahreszahl haben wir jetzt?
A: Jahreszahl, ach 1930, 1930 fällt mir gerade ein. 1930, ja es kann sein so was rum. Ach ich streune immer noch rum. Ich hab irgendwie es noch nicht geschafft, mich irgendjemandem anzuschließen, oder ich hab auch überhaupt kein Vertrauen. Es ist, also ich erlebe die Welt als man muss total vorsichtig sein, ne. Und besser niemandem vertrauen, weil es will einem doch jeder nur einen reinwürgen.
D: Ja.
A: Ja, ich hab`s noch nicht geschafft, mich jemandem anzuschließen. Ich denke oft an Lisa. Ich hab Lisa noch immer nicht gefunden.
D: Hast du noch Sehnsucht?
A: Ja, ja totale Sehnsucht nach ihr. Ja ich bin oft verzweifelt. Nachts vor allen Dingen sehne ich mich nach ihr, wenn ich daran denke, wie wir uns zusammen gekuschelt haben und haben uns so viel Geborgenheit gegeben. Und dann kommt die Sehnsucht hoch. Ich kann sie nirgends finden. Ich kann`s nicht. Hach ... ich suche auch nicht mehr.
D: Mhm.
A: Aber ich denke so oft an sie.
D: Ja.
A: Es ist vor allen Dingen der einzigste Mensch, dem ich mich so hab richtig öffnen können, ne. Also außer vielleicht meinen Großeltern, ja das waren die letzten und jetzt bin ich mit mir ganz alleine, das ... ich, hab gar kein Vertrauen zu niemandem. Und ich bin ziemlich verschlossen. Ich hab nach außen hin immer nur ne Kampfposition. Ja, ich muss auch immer nur kämpfen, ja.
D: Ja.
A: Immer nur ums Überleben kämpfen.
D: Mhm.
A: Es ist ziemlich hart.
D: Mhm, geh weiter auf der Zeitleiste.
A: Und ich weiß nicht, was für mich, was auf mich führt. Ich habe keine Perspektive.
D: Mhm, geh weiter auf der Zeitleiste. Was verändert sich?
A: Ja, ich merke, wie ich aus der Stadt raus gehe. Ja, ich gehe wieder. Ich gehe jetzt wieder auf die Suche, also ich war ziemlich lange in diesen Trümmern, habe eben einfach nur überlebt. Nur gekämpft, meine ganzen Energien nur zum Überleben genommen. Wahrscheinlich, ah ja genau, ich bin noch so lange in Berlin geblieben, in diesen Trümmern, weil ich en Lisa gesucht habe, immer noch. Auch wenn ich mir dass wohl nicht zugestanden habe, weil es gab da für mich, im Grunde gab´s da für mich sonst nichts, nichts, was mich da gehalten hat. Was will ich da? Es ist alles zerstört und es ist nur Gewalt und was will ich da? Ja, die einzige Hoffnung Lisa noch mal, Lisa irgendwo zu treffen, dass hat mich hier noch gehalten, aber jetzt? Jetzt geh ich raus, ich hab Sehnsucht nach Wiesen, nach Gras, nach Wald, nach ach ... weg von den Trümmern. Ja, ich geh jetzt los, ich äh fang jetzt an für mich zu suchen, was ich will. Für mein Leben will. Ich muss mich wohl von Lisa trennen. Ach ... es fällt mir total schwer, aber ich hab, ich hab keine andere Wahl. Also die Stadt gibt mir nichts mehr. Ich kann hier, ich muss jetzt für mich irgendwas suchen. Ich bin jetzt 15 und wie lange soll ich hier noch bleiben, sonst?
D: Mhm.
A: Also ich mach mich jetzt auf den Weg mit dem bisschen was ich mir so zusammen gesucht habe. Ach ... mir ist kalt ... ah ... ich hab schon Schwierigkeiten, mich zu trennen, ich mein von der Stadt, sondern ich trenn, ich muss mich einfach von der Hoffnung trennen, Lisa wieder zu finden.
D: Mhm, ja Gefühle loslassen.
A: Ja, ja es ist ja, manchmal rechne ich mir aus, wie alt sie jetzt sein muss. Sie war 2 Jahre jünger als ich. Jetzt bin ich 15, jetzt müsste sie 12, 13 sein. 13 müsste sie sein. Ich würde sie mit Sicherheit sofort wieder erkennen, wenn ich sie treffen würde. 7 Jahre hätte ich sie dann nicht gesehen. Ja, also ich hab, ich hab die Hoffnung noch nicht ganz aufzugeben, aber ich trenne mich trotzdem von der Stadt, weil ich muss einfach gucken, jetzt was aus mir wird. Ich glaub, ich hab auch einfach Hoffnung, dass man draußen außerhalb von der Stadt besser überlegen kann als hier. Der Kampf ist echt unmöglich schwer. Ich hab, ich hab die Hoffnung, dass es bisschen, vielleicht ist es draußen ein bisschen einfacher, ja.
D: Mhm.
A: Ja, ich geh auf den Hof, auf nen Bauernhof zu und frag, ob ich da arbeiten kann. Ich kann dort arbeiten und krieg endlich mal genug zu essen. Ja, die Leute sind ganz nett. Ha, die haben auch sehr viel mit mir gemacht. Ja, und ich son Gefühl von, dass könnte mein neues Zuhause werden.
D: Mhm.
A: Erst mal so mit Distanz und ja, ja ich kannte das Leben draußen gar nicht. Es ist schön, ich komm zur Ruhe. Ich kann hier sehr viel lernen. Aber irgendwas ist immer noch in meinem Kopf, also ich hab hier, ich hab immer noch, es lässt mich nicht los. Och ...
D: Geh weiter vorwärts auf der Zeitleiste und schau, was sich verändert.
A: Ich bin jetzt 20 und bin immer noch auf dem Hof. Die brauchen mich. Die Arbeit macht mir Spaß, mir geht’s gut. Ja, so gut ging mirs noch nie.
D: Weißt du noch wie das Dorf hieß?
A: Das ist eigentlich gar kein richtiges Dorf. Das ist nur ein Hof, son einzelner.
D: Mhm, weiß du noch in welcher Gegend?
A: Es ist nicht weit außerhalb von Berlin. Es ist und zwar bin ich ähm, nördlich gegangen, je nördlicher. So nord-westlich bin ich gegangen, ja.
D: Ja.
A: Da schläft jemand. Lacht ...
D: Lacht ...
A: Ich erinnere mich an meinen Hund, der schnarcht auch so. Auf dem Bauernhof hab ich nämlich nen Hund, nen Hund, der ist mein bester Freund, den hab ich Lisa genannt.
D: Der schnarcht manchmal?
A: Der schnarcht auch so. Ja, ja.
D: Wunderbar, wie dein Bewusstsein alles integriert.
A: Ja, mir geht es wirklich gut.
D: Endlich genügend zu essen und nen Hund der Lisa heißt ...
A: Doch, jetzt hab ich genug zu essen. Ich hab schon seit einigen Jahren genug zu essen. Mir geht’s unheimlich gut.
D: Mhm.
A: Die Familie hat mich integriert und ich kann, wenn ich mich auch noch immer nicht äh ... Also ich hab immer noch so ne Schranke drin, so zu, so ganzes Vertrauen, also ich hab immer noch, aber ich taste mich so vorwärts. Ich will mich immer wieder sons Stückchen öffnen, ich bin, ich schaff dass nicht so ganz, hach. Ich denk immer noch so viel an Lisa.
D: Mhm, tollst du manchmal mit dem rum?
A: Ja.
D: Kannst du Lisa loslassen? Hast du ihn losgelassen?
A: Bitte?
D: Hast du Lisa losgelassen.?
A: Der Hund ist stellvertretend, denk ich mir.
D: Ja.
A: Wir kuscheln noch oft miteinander, wie das früher so war. Also, obwohl die Zeit so voller Angst und Not besetzt war, ist es, waren es wahnsinnige
Erlebnisse, mit diesem Mädchen.
D: Ja, erzähl doch mal, wie ist es ein Junge von 20 Jahren zu sein, jetzt?
Dort? Was geschieht weiter? Schaust du schon auf Mädchen?
A: Ja, ja klar, aber ich guck sie mir nur an. Ja, ich guck sie mir nur an. Ich
bin groß und stark. Seh gut aus und blond und die Mädchen gucken mir
ganz schön nach. Flirten mit mir. Ich merke das auch. Ich kann auch ein
bisschen spielen mit denenso, aber sobald ... es geht nicht über ne
bestimmte Grenze hinaus. Also es ist, es darf nie Ernst werden, nee also
es wird nie Ernst nee.
D: Mhm. Flirtest du mit denen? Hast deinen Spaß? Genießt das?
A: Ja, ja das ist schön so ganz nett, aber ich kann mich nicht ernsthaft auf ein Mädchen einlassen. Die sind auch hübsch, die sind auch wirklich ganz
lustig und ganz süß. Ich tanz auch viel mit denen, ich hab, ja, wenn da, da
ist so hin und wieder mal Tanz im nächsten Dorf. Da seh ich mich, dass ich so was wie der Tanzbodenkönig, na wie nennt sich so was?
D: Mhm.
A: Ja, es ist toll. Das Leben ist ganz schön. Ja.
D: Mhm. Geh weiter vorwärts auf der Zeitleiste. Sag mal, was sich verändert?
Was ist jetzt?
A: Oh, ich hab den Hof übernommen. Das ist ja komisch.
D: Du hast den Hof übernommen?
A: Ja, ich bin, ich seh, also wenn ich so reinspür, wie alt ich bin. 35 kommt dann, dann kommt 35. Ich kann nicht verstehen, wieso ich den Hof übernommen habe? A, ja, ja die Leute dort, also da habe ich noch nicht so viel Aufmerksamkeit hingegeben. Die sind alt geworden und die haben schon Kinder gehabt, aber die sind weg. Ja, die Kinder hatten keine Lust, von denen die Kinder, genau deswegen habe ich den Hof übernommen.
D: Mhm, welch Stimmung ist im Lande?
A: Im Land?
D: Ja?
A: Also, ich krieg nicht viel mit. Es ist friedlich, da wo ich bin.
D: Mhm.
A: Ich war nie mehr in Berlin, seit dem. Ich bin überhaupt nicht mehr viel weggefahren. Also, ich, es gibt sowieso immer genug Arbeit, genug zu tun. Und wenn ich mal ein bißchen Spaß haben will, fahre ich ins nächste Dorf. Da ist genug los. Da ist ne schöne Dorfgemeinschaft und mehr brauche ich nicht. Ich bin ziemlich zufrieden.
D: Ja.
A: Aber ich bin alleine. Ja, ich glaub ich bin irgendwie abgeschnitten. Ich glaube, ich habe mich irgendwie abgeschnitten, also es ist so. Ich ... mir fehlt auch nix.
Ja, ich seh mich den Hof bewirtschaften. Ja ich schaff das auch gut. Ganz locker. Mir geht’s unheimlich gut. Ich hab alle, was ich brauch. Nebenbei versorge ich die alten Leute. Die leben beide noch, sind aber son bißchen kränklich. Es macht mir Spaß. Ich hab sehr viel gelernt dort und die haben mir sehr viel gegeben und es ist das, was ich, ja es ist schön so. Ach, ich weiß auch nicht, diese Kopfschmerzen lassen nicht nach. Dieser Druck hier im Kopf. Den hab ich seit ich auf die Welt gekommen bin. Genau hier.
D: Ja.
A: Es ist immer so dumpf da.
D: Geh mit deinem Bewusstsein bis kurz vor deinen Tod. Sei dort jetzt. Was geschieht da? Nimm alles ganz deutlich wahr.
A: Also, ich weiß nicht ob ich mir das alles ausdenke. Also ich bin, Zahl des Alters kommt 68 und ich sterbe alleine und sterbe im Wald. Ich bin beim Holz machen ja, ja. Irgendwie ist ein Baum auf mich gefallen. Ich weiß auch nicht so, aber ich war nicht gleich tot. Meine Beine sind eingequetscht.
D: Ja, geh mal in deinen Körper rein, spür mal wie alt er ist.
A: 68, ja ich bin 68, ja.
D: Mhm, was hälst du von 38?
A: Bitte?
D: Was hälst du denn von 38?
A: Von 38?
D: Mhm, älter wirst du nämlich nicht.
A: Woher weißt du das?
D: Weil du nach kurzer Zeit wieder geboren wirst.
A: Ah ... mein Kopf wird ganz dick.
D: Ja, was passiert mit deinem Kopf? Da ist nämlich was mit dir am laufen ...
A: Aua mein Hals schwillt an ...
D: Mhm.
A: Und ich hab Stiche hier.
D: Mhm, ja wie stirbst du? Spür mal genau da hin.
A: Ach ...
D: Mhm, seh mal wie du stirbst.
A: Ich weiß es nicht.
D: Wie alt du bist, und was geschieht.
A: Ich weiß nicht, was da passiert.
D: Schau einfach hin, was es, mhm.
A: Ich kann nicht gucken, wenn ich im Körper bin. Mir wird nur alles ... Ich kann dann nix sehen. Hier stichts.
D: Ja und?
A: Mein Kopf schwillt an.
D: Ja, mhm, geh mal mit deinem Bewusstsein raus und schaus dir von außen an. Ja?
A: Also ich weiß nicht, ob das stimmt. Hat mir jemand den Schäden eingeschlagen?
D: Schau dir deinen Körper an wie alt der aussieht.
A: Hach, das kann man auch nicht so genau sagen. Es kann auch zwischen 35 und 38 sein.
D: Mhm.
A: Oh, da hat mir echt jemand den Schädel eingeschlagen. Wie ist denn dass passiert? Völlig zertrümmert, och, deswegen konnte ich auch nix mehr sehen.
D: Was war dein letztes Gefühl?
A: Bitte?
D: Was war dein letzter Gedanke, dein letzte Gefühl?
A: Das war der erste Gedanke, bei meiner Geburt war, „was ist los hier?“ Was ist das denn? Was ist denn los hier?
D: Mhm.
A: Was ist los mit mir?
D: Mhm, dein Gefühl dazu?
A: Ach, nicht verstehen, nicht verstehen können.
D: Mhm, ja.
A: Verwirrung, ich hab so das Gefühl, diese dieser Gedanke oder ja was ist denn hier überhaupt los? Das hat mich verfolgt von meiner Geburt bis zu meinem Tod. Begleitet so zu sagen. Dieses Erstaunen, was ist dass denn? Was ist denn hier los?
D: Ja.
A: Wie son riesengroßes Fragezeichen. Verwirrung, ohne Verständnis für dass, was da mit mir geschieht. Und halt alles andere geschieht, wonach ich mich sehne. Ja.
D: Nimm mal Kontakt auf mit deinem höheren Selbst.
A: Ach ...
D: Mhm, von dort aus, wo du jetzt bist, ohne Raum und Zeit, oder mit deinem Bewusstsein auch von deinem Körper.
A: Was, sag das noch mal.
D: Mhm, nimm Kontakt auf mit deinem höheren Selbst, von dort aus, wo du bist ohne Raum und Zeit, oder aber auch von deinem Körper aus hier und jetzt.
A: Ja.
D: Nimmst dir die Frage, was sollst du lernen in diesem Leben, was du aufgedeckt hast jetzt. Was sollst du kennenlernen?
A: Was sollte ich lernen in diesem Leben?
D: Ja, was war da?
A: Loslassen. Hingabe, ja. Ich hab so dass Gefühl, dass mit diesem Erlebnis bei meiner Mama noch und mit diesem Erlebnis mit Lisa ... es war ja etwa das gleiche, es sollte mich dabei unterstützen, mich hinzugeben.
D: Mhm.
A: Aber ich habe mich abgeschnitten. Ja, ich glaub, ich hab mich schon ziemlich früh abgeschnitten, weil ich wollte mich nicht spüren. Diese Verlassenheit nicht spüren, diese Kälte nicht spüren, ja.
D: Ja, nimm mal von dem Platz aus, an dem du jetzt bist. Nimm mal Kontakt auf zu der Seele von Lisa. Und stell mal die Frage, was ihr euch vor, bevor ihr zusammen auf die Erde inkarniert seit, ob es Verabredungen gibt zwischen euch beiden. Gibt es irgendwelche Vereinbarungen? Absichten? Mhm.
A: Wie meinst du das? Jetzt in diesem Leben? Oder?
D: Nimm in diesem, was du aufgedeckt hast.
A: Ja, ob es irgendwelche Vereinbarungen gibt?
D: Ja.
A: Wir haben uns damals geschworen, uns niemals mehr zu verlassen.
D: Mhm, nein ich meine, geh mal an die Seele. Stell Lisa mal die Frage, ob es bevor ihr in das Leben rein seit.
A: In dieses Leben? Ja?
D: In dieses Leben dort in Berlin. Ob es dort zwischen euch Vereinbarungen gibt? Verabredungen, euch gegenseitig bei euren Erfahrungen zu unterstützen.
A: Ja.
D: Oder so was?
A: Also, wenn wir uns in dem Leben nicht getroffen hätten, wir hätten nicht überlegt, also ich hätte nicht überlebt.
D: Mhm.
A: Ob Lisa überlebt hat, dass weiß ich nicht.
D: Also war die Vereinbarung so unausgesprochen und ausgesprochen so was wie sie kommt hinzu damit du überlebst?
A: Ja, ja.
D: Was ist die Vereinbarung umgedreht? Was lernst du dadurch? Was war ihre Absicht in diesem Leben? Was sollte sie dadurch lernen oder kennenlernen?
A: Ähm, ja Lisa sollte, sollte die intensive Erfahrung von Geborgenheit machen. Warum auch immer, weiß ich nicht.
D: Mhm, ja.
A: Also ich meine, die war für mich sicherlich auch sehr wichtig.
D: Mhm, spür mal rein in dein Bewusstsein jetzt, ob ihr einfach beide diese Erfahrung gemacht habt und ob so wie das Leben nu gelaufen ist, das optimal dafür war, für diese Erfahrungen.
A: Ja klar, die Situation war optimal dafür, weil dadurch das rund um soviel Gefahr war, sind wir natürlich umso tiefer zusammengewachsen.
D: Ja.
A: In nem friedlichen Leben wäre das sicherlich nicht so, aber wenn außen rum nicht so viel Gefahr ist, dann glaube ich nicht, dass wir so zusammengewachsen sind. Wir sind durch die Not so zusammengewachsen, ne. Weiß nicht, was geworden wäre, wenn Lisa nicht auf einmal weg gewesen wäre. Also
D: War das auch noch vereinbart?
A: Was war vereinbart?
D: Mhm, dass ihr dich dort auf einmal alleine lasst?
A: Ja, ich hab son Gefühl von ja.
D: Mhm, damit du ganz alleine auf dich gestellt wirst.
A: Ja.
D: Hingabe und alles lebst.
A: Ja.
D: Damit die Erfahrung intensiver wird?
A: Ja.
D: Musste sie vorher auftauchen und da sein?
A: Ja, ich hätte sonst nie son ne ja so ne intensive Erfahrung hätte ich sonst nie gemacht. Ne so. Wenn das anders gewesen wäre, aber ich hab schon das Gefühl, dass es vereinbart war, dass sie weg geht. Das ich es da schon nicht wollte und dass ich da schon Angst hatte, davor, dass sie weg geht.
D: Mhm, spür mal genau da an die Stelle. Es kann nicht sein, es muss woanders herkommen. Wenn ihr Vereinbarungen macht, dann muss das etwas, was zwischen euch geschieht, ohne dass Emotionen dabei sind, einfach weil ihr euch bereichert aneinander.
A: Ähh ..., das glaub ich nicht.
D: Doch, es muss ganz freiwillig so wie optimal, wie dankbar sein füreinander, so wie, kann ich dem anderen helfen. So was muss es sein. Dieses nicht ran wollen, muss ein anderes Gefühl sein. Es muss woanders herkommen. Spür einfach mal, ob du aus dieser Haltung heraus Dankbarkeit wahrnehmen kannst. So was wie ihr habt euch das vorher vereinbart, damit diese Erfahrung so intensiv wird, damit ihr euch gegenseitig bereichert.
A: Also ich kann jetzt diese Angst vorm verlassen werden wahrnehmen, und zwar habe ich die tatsächlich noch gehabt während wir noch zusammen waren, weil ich hab es mit immer wieder so mal vorgestellt und hab dann diese Angst gespürt, wie schrecklich das wäre, wenn sie nicht mehr da wäre.
D: Mhm, war das auch die Erfahrung, die es mit deiner Mutter gibt?
A: Ja, das stimmt. Ja, dann sollte ich ja schon eigentlich mit meiner Geburt, habe ich ja schon zum ersten mal die Erfahrung gemacht.
D: Ja, geh mal mit deinem Bewusstsein weiter zu dem Zustand, wo du schon tot bist. Spür mal, welchen Zusammenhang du in dieses neue Leben heute gegangen bist. Was ist die nächste Erfahrung, die du machen willst, oder wolltest? In dieses Leben rein zu gehen als Agnes heute?
A: Ja, ich hab ganz schöne, ich hab Widerstände gehabt, noch mal auf die Erde zu kommen.
D: Ja, was war deine Grundabsicht, jetzt?
A: Hier?
D: Ja, was kannst du wahrnehmen? Wenn nicht frag dein höheres Selbst.
A: Mich finden! Meine Abgeschnittenheit auflösen, mich spüren, mich wahrnehmen.
D: Warum hast du deine Mutter dafür ausgesucht? Was passt am besten?
A: Ich hab immer das Gefühl, dass mich meine Mutter nicht haben will.
D: Mhm, das heißt, es ist so was, wie dann kommst du am besten an deine Abgeschnittenheit.
A: Ja, wahrscheinlich.
D: Mhm, überprüf mal die Idee. Spür mal rein.
A: Ja, ich bin ständig im Kontakt mit Ablehnung. Und auch, wenn ich meine Mutter heute, wenn ich die als Kind halt gefragt haben, hast du mich denn nicht lieb? Dann hat sie mir gesagt, sie hätte mich genauso lieb wie die anderen, dass habe ich der aber nicht geglaubt.
D: Mhm, sag mir noch mal, wieviel Zeit lag zwischen diesen beiden Leben, nach dem du totgeschlagen worden bist, bis du in das heutige Leben hinein bist? Wie alt warst du? Wieviel Zeit liegt dazwischen?
A: Weiß nicht, ein oder zwei Jahre.
D: So nimm noch mal wahr, was ist der Grund, dass du totgeschlagen wirst. Frag dein höheres Selbst, oder nimm wahr, was geschehen ist.
A: Also ich nehm mich im Moment so zwischen, ich seh mich immer noch da liegen, totgeschlagen und zwischen meinem Körper und meinem höheren Selbst sehe ich, spüre ich mich.
D: Ja, frag dein höheres Selbst, warum dieser Abgang? Was bedeutet das? Was heißt das? Was geschieht da?
A: Ah, ja jetzt weiß ich, warum. Ja, ich hätte wahrscheinlich so weitergelebt, bis ich 80 gewesen wär, ohne Veränderung. Ich war zufrieden, mir gings gut und ich war wirklich abgeschnitten. Mir gings gut, weil ich mich kaum gespürt habe.
D: Mhm, also das Hauptthema ist deine Abgeschnittenheit aufzulösen und das ging in diesem Leben nicht mehr.
A: Ne, wär ich nicht mehr dran gekommen.
D: Willst du wissen, wer dich totgeschlagen hat? Ist das wichtig? Welche Vereinbarung gibt es da? Es hat dir ja jemand geholfen aus diesem Leben heraus zu gehen heißt das.
A: Ja, oh da wird’s mir ganz anders. Oh, will ich das wissen? Ja, ich bin schon neugierig. Ja, ich möchte es wissen.
D: Ja, lass das Gesicht auftauchen und den Namen.
A: Ich weiß nicht, ich glaub, ich muss erst mal überprüfen, ob ich’s wissen will. Will ich´s wirklich wissen? Wieso hab ich solchen Schiss davor? Es ist doch gar nichts Schlimmes.
D: Ja, guck mal hin, wenn du son Schiss hast davor. Dann spür mal, ob du es wissen willst und dann lass den Namen und das Gesicht, die Person da sein, wenn sie in deinem heutigen Leben eine Rolle spielt. Jetzt, ja sie war schon da.
A: Wer, sie war schon da?
D: Die Gestalt, der Name, das Gesicht.
A: Ei, ich hab sie nicht so richtig wahrgenommen. Ich hab noch, ich weiß gar nicht, wie´s mir geht. Aber ich bin total aufgeregt.
D: Na klar, natürlich. Du kannst auch, wenn du willst, von oben runter gucken. Hinschauen, wie er dir ans Leben geht.
A: Ach, ich trau mich gar nicht genau hinzugucken, oder die Person war da das stimmt ne, aber ich hab mich gar nicht getraut die ... meine Augen scharf zu stellen, damit ich den auch ganz klar erkenne.
D: Ja, und dass hat sich verschlimmert? Spür dass mal, trägst du aus diesem Grund eine Brille? Du willst nicht hinschauen? Du willst deine Augen nicht schärfer stellen? Würde das heißen, wenn du da rein gehst und das alles auflöst, dass deine Brille überflüssig würde????
A: Ja, das kann sein.
D: Dann lassen wir das Thema übrig für die nächste Session.
A: Ne, aber weißt du was, mir ist auch gerade ein Bild aufgekommen ....

 

 

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Zuletzt aktualisiert am: 23-Feb-2018 19:21
made by Kerstin Kellermann