Synergetik-Einzelsitzung: Drogen und Past-life

Der Klient gibt sich immer wieder heftigen Drogenprozessen hin, er war bisher nicht bereit sich mit seiner Vergangenheit zu beschäftigen, wollte immer nur verdrängen - es tut zu weh. In dieser Sitzung stellt er sich zum ersten mal dieser schmerzlichen Vergangenheit und landet in Reinkarnationsildern vom Krieg und Töten und Hillflosigkeit ...

Der Klient fühlt sich schon bei der Ankunft sehr schlecht, wir steigen nach einem kurzen Gespräch ein.

Einleitung: Reise zum Kristall

Th: Kannst du etwas erkennen?

Kl: Da ist nichts, da ist alles schwarz.

Th: Bist du in der Höhle? - Der Klient bejaht - Sprich die Höhle mal an, in dir ist alles ganz schwarz. Sag ihr, wie du dich in ihr fühlst.

Kl: Höhle, hier ist alles schwarz, alles so dunkel, so leer, so einsam. Allein.

Th: Schau mal, ob du eine Kerze oder eine Fackel hast, damit ein bißchen Licht da hinein kommt, oder ein Loch, wo ein paar Sonnenstrahlen rein kommen.

Kl: Ich habe nur ein paar Streichhölzer

Th: Schau mal, ob du die anzünden kannst.

Kl: Es ist so kalt. In dir ist es so kalt, Höhle.

Th: Kannst du mit dem Streichholz etwas sehen?

Kl: Nackte Wände, unebene, nach oben zulaufend, feuchte Wände.

Th: Kannst du sie anfassen? - Der Klient bejaht und geht an der Wand entlang. - Dieser Gang gabelt sich.

Th: Welchen Gang möchtest du nehmen?

Kl: Ich weiß es nicht, sie sind alle so dunkel. Ich nehme den linken Weg. - hustet -

Th: Kannst du etwas erkennen? Sprich es an! - Der Therapeut fordert auf, mehr zu atmen.

Kl: Ich höre nur Stimmen.

Th: Kannst du die Stimmen verstehen?

Kl: Die sind so weit weg.

Th: Hörst du die Stimmen? Sag ihnen, daß du sie hörst, sie sollen näher kommen. Was sind das für Stimmen, kennst du die Stimmen?

Kl: Ich glaube schon. Ich kenne euch. - atmet schwer -

Th: Wer sind diese Stimmen? Kommen sie näher?

Kl: Ich will nicht, daß sie näher kommen. Ich will nicht, daß ihr näher kommt!

Th: Kannst du verstehen, was die Stimmen sagen?

Kl: Sie machen mir Angst. Ihr macht mir Angst! Bleibt weg von mir! - lauter - Bleibt weg von mir!

Th: Gehen sie weg?

Kl: Nein, sie sind immer noch da.

Th: Sag ihnen sie sollen sich in ein Bild umsetzen! - Der Therapeut fordert immer wieder zum atmen auf. Der Klient wimmert leicht. - Welche Bilder sind da?

Kl: Lachende Soldaten.

Th: Frag sie mal, warum sie lachen, was so lustig ist?

Kl: - atmet schwer - Ich weiß, warum sie lachen.

Th: Sag ihnen das. Woher kennst du dieses Lachen? - Der Klient hustet stark. - Woher kennst du dieses Lachen? - Der Klient beißt die Zähne zusammen, spricht nicht; lachende Männer werden von der CD eingespielt - der Klient fängt an zu schreien.

Kl: Nein!! Aufhören!! Hört auf, bitte!! Nein!! Das ist doch noch ein Kind! Hört auf, bitte! Es tut so weh! NEIN!!

Th: Was willst du tun?

Kl: Ich kann nichts tun! NEIN!! Hört doch auf! Warum tut ihr denn nichts! - Der Klient weint.

Th: Wer soll denn etwas tun? - Der Klient weint - Willst du auf die Soldaten drauf schlagen?

Kl: Ja, aber ich kann nicht. Wenn ich mich bewege, erschießen die mich, die warten nur darauf. - weint -

Th: Aber du kannst jetzt in die Situation gehen und diesem Mädchen helfen. Schau mal ob das geht, oder hast du Angst?

Kl: Ich habe Angst! Ich habe genauso Angst ...

Th: Wie wer?

Kl: Ich habe genauso Angst, wie die beiden Soldaten, die bei mir sind. - Ich habe genauso viel Angst wie ihr. Ihr habt Gewehre, warum macht ihr nichts? -weint - Warum helft ihr dem Mädchen nicht? Ihr könnt doch nicht einfach zuschauen, ihr habt doch Waffen. - weint -Es tut so weh. Das ist doch noch ein Kind.

Th: Dann sollen sie etwas tun.

Kl: Sie wollen ja, aber sie haben Angst. Sie haben Angst, weil Gewehre auf uns gerichtet sind. - atmet schwer -

Th: Möchtest du versuchen, etwas zu tun?

Kl: Ich möchte nach dem Gewehr des Soldaten neben mir greifen.

Th: Dann tue es.

Kl: Er hält mich davon ab!

Th: Sag ihm, daß du das Gewehr haben willst!

Kl: Ich will das Gewehr haben! - weint -

Th: Gibt er es dir? - Der Klient verneint. - Dann hol es dir! Hilf dem Mädchen!

Kl: Sie werden uns alle töten! - weint -Sie werden uns alle töten, wenn ich das mache, wir werden alle sterben!

Th: Du kannst jetzt etwas tun, du kannst jetzt diesem Mädchen helfen. Schau dir das Mädchen an, schau dir die Soldaten an! Willst du ihr helfen?

Kl: Ja, ich will ihr helfen. Ich will dir helfen! - lauter - Ich will dir helfen!

Th: Dann hol dir das Gewehr!

Kl: - weint - Er gibt’s mir nicht! Er stößt mich einfach weg! - beißt die Zähne zusammen - Es ist zu spät! Ich kann ihr nicht mehr helfen! - beißt die Zähne zusammen, wird zum atmen aufgefordert -

Th: Du kannst diesem Mädchen helfen! Du kannst mit dem Schlagstock einfach dazwischen schlagen, oder auf den Sol-daten, der dir das Gewehr nicht gibt! Oder hast du Angst?

Kl: Ich habe Angst! Die werden sofort schießen, die warten nur darauf, daß irgend jemand etwas macht. Sie lachen. - Lachen wird wieder von der CD eingespielt -

Th: Willst du etwas machen oder willst du zuschauen? - Der Klient wird zum atmen aufgefordert.

Kl: NEIN!! Hört auf, bitte! - weint - Hört bitte auf damit! NEIN! NEIN! NEIN! NEIN!! - Die Therapeutin fordert zum Schlagen auf, der Klient tut es nicht -

Th: Läßt du sie einfach so weiter machen? - Der Klient beißt sich selber in den Arm; die Therapeutin fordert erneut zum Schlagen auf, er tut es aber nicht; er strampelt etwas, atmet schwer.

Th: Was ist da? Was hält dich ab etwas tun? Was fehlt dir, um da einzugreifen?

Kl: Sie haben sie getötet; sie haben sie einfach getötet.

Th: Was hätte dir gefehlt, um da einzugreifen? - Der Klient schluchzt - Sprich mit dem Mädchen oder mit den Soldaten, was willst du tun? - Der Klient weint -

Kl: Es tut so verdammt weh, daß ich nicht helfen kann. - weint - ohne das eigene Leben und das Leben meiner Begleiter zu gefährden. Selber zu sterben. - weint -

Th: Was willst du gerne machen, beweg‘ dich! Was willst du machen?

Kl: Weglaufen! Weglaufen! Am liebsten würde ich weglaufen, aber es sind Gewehre auf uns gerichtet! - hustet stark - ich kriege keine Luft!

Th: Was nimmt dir die Luft? Die auf dich gerichteten Gewehre? - Der Klient hustet stark und strampelt - Beweg‘ dich! - Der Klient hustet immer stärker - Was würdest du gerne mit denen machen, die die Gewehre auf euch richten?

Kl: Töten! Töten!

Th: Willst du sie töten? Sollen wir es gemeinsam probieren?

Kl: Ich würde selber dabei sterben.

Th: Probier es aus! Es sind nur deine inneren Bilder. Du kannst den Schlagstock nehmen und sie totschlagen! Sollen wir es probieren? Was hält dich ab?

Kl: Die Gewehre!

Th: Sag es den Gewehren, ihr haltet mich davon ab, euch tot zu schlagen!

Kl: Ihr haltet mich davon ab, euch tot zu schlagen! Eure Gewehre halten mich davon ab, euch tot zu schlagen!

Th: Welche Eigenschaft fehlt dir, damit du ihnen die Gewehre abnehmen könntest um sie tot zu schlagen? Was fehlt dir? Um einzugreifen, um diesem Mädchen helfen zu können?

Kl: Ich müßte zaubern können!

Th: Was bräuchtest du, um zu zaubern, Mut, Kraft. Oder einfach nur zaubern können, wenn dieses Zaubern eine Farbe wäre, welche Farbe wäre es?

Kl: Gelb!

Th: Ich mache dir einen Vorschlag. Es gibt im Universum unwahrscheinlich viel gelb, das gelb, das du jetzt bräuchtest, um zaubern zu können. Du kannst nun über dein Scheitelchakra diese Farbe in dich hineinfließen lassen und dich ganz mit dieser Farbe anfüllen. - Musik wird eingespielt. - Schau, wie sich diese Farbe in deinem ganzem Körper verteilt, schau mal ob sich irgendetwas verändert, laß die Farbe einfach überall hinfließen und wenn du ganz angefüllt bist mit dieser Farbe, dann sage mir Bescheid. - Musik wird eingespielt. Längere Pause. - Bist du ganz angefüllt mit dieser Farbe? - Der Klient bejaht, der Therapeut fordert den Klienten auf, sich aufzusetzen und gibt ihm das Dhyando in die Hand. - So, nun nimm den Zauberstab in die Hand und tu etwas! - Der Klient schlägt, Prozeßmusik läuft. -

Kl: Hört auf! - weint und schreit - Hört auf!! NEIN!

Th: Was tun sie? Hören sie auf? - Der Klient sitzt nur da, kann nichts tun. - Was passiert? - Der Klient spricht nicht, weint, hält sich den Bauch fest. - Sprich den Bauch an, daß er dir weh tut.

Kl: Bauch du tust mir weh!

Th: Welche Bilder sind da?

Kl: Einer der Soldaten senkt sein Gewehr - es ist ein Bajonette dran. - Der Klient schreit - Er sticht es in dieses Mäd-chen hinein!

Th: Dann tue etwas, halte ihn ab davon! - Prozeßmusik wird wieder eingespielt - Der Klient weint und kippt zur Seite. - Was passiert? - Der Klient weint laut - Was machst du, wo bist du?

Kl: Ich helfe den beiden Soldaten, das Mädchen zu begraben. Sie war vielleicht 12 oder 13 Jahre. Sie haben sie mehrmals vergewaltigt. So ein süßes Mädchen. - weint - Und dann haben sie sie einfach erstochen, nicht mal eine Kugel. - weint, Musik wird eingespielt, schüttelt sich vor weinen - Wir konnten ihr nicht helfen.

Th: Sag es ihr!

Kl: Wir konnten dir nicht helfen! - weint -das ist es auch, was so weh tut. - weint -das tut mir heute noch weh, daß ich dir nicht helfen konnte - stöhnt vor Schmerzen und weint - ... so schlimm, es ist so schlimm für mich.

Th: Wie reagiert sie, schau sie an.

Kl: Voll Schmerz und Leid.

Th: Frag sie, ob sie dich verstehen kann, daß du ihr nicht helfen konntest?

Kl: Sie war doch noch ein Kind und jedes Kind will leben. Jedes Kind will leben. Du bist doch noch ein Kind, hast nichts vom Leben gehabt außer Krieg und Tod und Leid. - weint -

Th: Frag sie, ob sie verstehen kann, daß du nichts tun konntest, oder hättest du etwas tun können, dann soll sie es dir sagen.

Kl: Kannst du verstehen, daß wir dir nicht helfen konnten? - weint -

Th: Schau mal, ob sie mit dem Kopf nickt oder ob sie ihn schüttelt.

Kl: Sie nickt! - weint, Musik wird eingespielt - Ich hatte doch versprochen, auf mich aufzupassen und gesund wieder zurück zu kommen!

Th: Wem hattest du das versprochen? Laß den mal auftauchen.

Kl: Der Mutti!

Th: Laß sie mal auftauchen und sag ihr das nochmal! - Der Klient weint - Erzähl ihr, was du erlebt hast.

Kl: - weint - Dann macht sie sich Sorgen, ich habe doch gesagt, daß es nichts gefährliches ist.

Th: Sag es ihr trotzdem.

Kl: Ich konnte dem Mädchen nicht helfen, weil ich dir versprochen hatte, auf mich aufzupassen. Weil ich weiß, wie weh es dir getan hätte, wenn ich nicht mehr wieder gekommen wäre. - weint -Sie nimmt mich in den Arm und hält mich fest. - es wird erneut Musik eingespielt -

Th: Sprich deine Schmerzen mal an, sie sollen dir ein Bild dazu geben. Frag doch mal, wofür diese Schmerzen stehen.

Kl: Bauch, wofür stehen diese Schmerzen? Kannst du mir das mal erklären?

Th: Er soll dir eine Situation zeigen, wo sie herkommen.

Kl: Extreme!

Th: Laß mal so ein Extrem da sein. Was taucht auf?

Kl: Drogenexzesse. Versuchen, zu verdrängen, zu vergessen; die Vergangenheit hinter mir zu lassen, keine Gedanken mehr daran zu haben. Das Leben verdrängen, die Zukunft. Die Vergangenheit nicht leben.

Th: Kommen die Bauchschmerzen, weil du die Vergangenheit verdrängst? Ist es so? Frag mal, ob es gut ist die Vergangenheit zu verdrängen? Frag ihn warum er dir so Schmerzen macht?

Kl: Warum machst du mir so Schmerzen? Das Leben besteht nicht nur aus Gegenwart und Zukunft! Auch die Vergangenheit ist ein Teil deines Lebens!

Th: Sie läßt sich nicht einfach ausradieren. Ist es so, daß Gegenwart und Zukunft von der Vergangenheit leben? Erzähl deinem Bauch doch mal, wie du deine Gegenwart empfindest und frag ihn mal, ob sich deine Gegenwart und deine Zukunft verändern wird, wenn du deine Vergangenheit aufarbeiten wirst?

Kl: Meinst du Bauch, daß die Ver-gangenheit so wichtig ist? - Ja - Ohne Vergangenheit keine Zukunft. Ohne die Gegenwart und die Zukunft keine Vergangenheit. Sie sind ein geschlossenes System; ein Kreis. Die Zukunft und die Gegenwart können nicht allein bestehen.

Th: Erzähl ihm mal von deinem jetzigen Leben und frag ihn mal, was du tun könntest.

Kl: Momentan geht es mir ganz schön beschissen. Das ist, weil ich mich nicht mit der Vergangenheit auseinander gesetzt habe.

Th: Frag ihn mal, was sich verändern würde, wenn du dich mit deiner Vergangenheit auseinandersetzt.

Kl: Wie würde mein Leben verlaufen, wenn ich mich mit der Vergangenheit auseinandersetzte? In wenigeren Exzessen. Weniger Spannungen; wenn ich die Vergangenheit wieder ausgrabe. Nur es tut so weh, die Vergangenheit.

Th: Frag ihn doch mal, ob es sich lohnt für dich, dies zu tun? Ob du es dann schaffst , etwas Beständiges zu schaffen, ohne das alles wieder kaputt geht? Frag ihn, ob sich die Arbeit lohnt?

Kl: Lohnt sich die Arbeit für mich? Ich hab die Wahl, weiter zu leiden, dann ist alles sinnlos, Schmerz und Trauer oder ich arbeite an der alten, schmerzhaften Vergangenheit. Es tut so weh. - Musik wird eingespielt -

Th: Sag mir, für welche Möglichkeit du dich entschieden hast?

Kl: Es gibt keinen anderen Weg, als es zu machen.