Synergetik-Einzelsitzung: "Past-Life"

Th.: Wie geht es Dir im Moment?

Kl.: Ein wenig angespannt.

Th.: Bist Du nervös und unruhig? Ängstlich?

Kl.: Nee. Angst habe ich keine, aber ich bin angespannt. Keine Ahnung. Ich bin nicht so gut drauf.

Th.: Gut.

Kl.: Eigentlich bin ich gar nicht existent.

Th.: Bist Du denn bereit hervorzukommen, wenn ich rufe?

Kl.: Wenn Du mich findest.

Th.: Das Rufen hat so den Vorteil, dass man es einfach nur machen muß und es qeht in alle Richtungen. Und man wird entweder gehört oder nicht.

Kl.: Ich werde schon versuchen herauszukriechen, wo immer ich auch stecke.

Th.: Ich denke auch.

Wir entschieden uns für eine lange Entspannungsmethode. ca. 25 min.

Kl.: Ich kann das ganz schleckt erkennen, aber da ist ein Tor, da fließt Licht heraus und es müßten ungefähr 4 Türen sein.

Th.: Laß Dich mal von einer Tür anziehen. Bleib davor stehen. Schau Dir diese Tür an, wie sie ausschaut, vielleicht kannst Du sie auch anfassen. Und dann spür, daß sich hinter dieser Tür ein Bereich Deiner Seele sich Dir offenbaren will, wie immer er dieses tut. Vielleicht in Form von Erinnerung, vielleicht in Form von Bildern, Symbolen, Personen, Gefühlen oder was immer kommt. Sei einfach neugierig, wenn Du gleich diese Tür öffnest und ich frage diesen Bereich in Dir, wenn es ein Wort gibt, einen Begriff gibt, das diesen Bereich umschreibt, dann laß diesen Begriff auftauchen auf dieser Tür, klar und deutlich lesbar. Vielleicht in Leuchtschrift oder in Form eines Schildes und zwar jetzt... Was steht da, das erste Wort, was kommt.

Kl.: Da steht nur Wahnsinn

Th: Wahnsinn steht da. Und dann spür mal, daß Du jetzt gleich diese Tür öffnest... und auch mit dem Wissen, daß Du jederzeit diese Tür wieder schließen kannst und auch diesen Raum wieder verlassen kannst. Nimm die Klinke in die Hand und dann öffne diese Tür jetzt. (akustisches Geräusch zur Unterstützung). Was siehst Du? Was ist da in Deinem Bewußtsein? Was denkst Du?

Kl.: Ich sehe eigentlich nur Licht.

Th.: Stell Dir vor, daß Du einfach nur in diesen Raum hineingehst oder auch nur auf dieses Licht zugehst und nimm wahr, welche Qualität es hat. Was löst es in Dir aus, welches Gefühl ist da? Was passiert dort mit Dir?

Kl: Es ist ein unendlicher Gang - rund und dunkel, Fels und das Licht entfernt sich immer weiter, wenn ich runterqehe.. der Gang ist ziemlich eng und wird immer enger je mehr ich hineingehe. Das Licht entfernt sich immer weiter, es ist feucht und kalt, wie in einer Tropfsteinhöhle.

Th.: Laß Dich von dem anziehen, was Dich dort berührt oder auffällt. Geh noch tiefer...

Kl.: Es ist ein unendlicher Gang, wo das Licht sich immer weiter entfernt - ziemlich hell.... schlängelt sich durch den Fels... Es wird wieder größer, aber es ist alles öde und aufgerissen.

Th.: Ja, wie kansst Du dieses "öde und aufqerissen" wahrnehmen? Wie zeigt es sich Dir jetzt.

Kl.: Aufgerissener Fels mit tiefen Spalten darin.. es ist alles dunkel und klar - es ist nichts Lebendes da. Es ist ein greller Gegensatz zu diesem Licht, daß immer noch irqendwo existiert.

Th.: Ja, welches Gefühl taucht in Dir auf? Was hat das mit Wahnsinn zu tun?

Kl.: Gleichgültigkeit, irgendwie unendliche Gleichgültigkeit.

Th.: Ja.

Kl.: Es ist naß überall sind Felsspalten - Kälte - feucht..

Th.: Welchen Impuls hast Du dort? Was möchtest Du tun jetzt?

Kl.: Wegehen.

Th: Gut, bleib noch einmal einen Moment dort, ich schicke Dir einen Boten vorbei, der Dir etwas mitteilen will. Laß Dich mal überraschen, wer da kommt.

Kl.: (Schritte werden eingespielt) Ich kenne ihn. Es ist der Mann mit der schwarzen Kutte.

Th.: Ja, was teilt er Dir mit.

Kl.: Ich glaube, er will sagen, Du mußt lieben.

Kl.: Frag ihn, ob er bereit ist, Dir zu zeigen, was als nächstes wichtig ist, ob er bereit ist, Dir etwas zu zeigen, von dem er meint, daß es Dir weiterhilft. Jetzt dort unten, wo immer ihr seid, wenn ja dann folge ihm. Laß Dich überraschen, wo er Dich hinbringt....

Kl.: Er sagte, ich müßte mich jetzt entscheiden.

Th: Entscheiden zwischen was?

Kl.: Ob ich leben will oder nicht. Ich habe mich entschieden mit ihm zu gehen.

Th: Teil mir einfach mit, was sich verändert, was alles auftaucht, was Du wahrnimmst, wo Du bist.

Kl.: Er nimmt mich an die Hand, zieht mich mit, der Gang wird immer größer - richtig mächtig. An den Seiten tauchen gotischen Spitzbogenfenster auf, durch die Licht dringt. Menschen sind in der Ferne an diesen Fenstern versammelt. Schauen hinaus. Draußen tut sich eine riesige Bucht auf - Meer und Klippen, das Meer ist ziemlich ruhig, die Sonne scheint. Die Felsen sind schwarz (Meeresgeräusche werden eingespielt)... einer der Männer hat eine seltsame Kappe auf - die Bilder zerfließen gleich - aber sieht hinaus und hat eine lange Robe an.

Th: Wenn Du möchtest, frage ihn, wer er ist.

Kl: Ich ahne nur, wer er ist. Mein Vater aus irgendeiner vergangenen Zeit. Es sind viele Felsen... ich sehe ins Wasser hinunter, da unten scheint jemand zu schwimmen, das Wasser wird immer klarer...... die Bilder wechseln schnell und verschwinden auch wieder.

Th: Sag mir einfach immer, was kommt und durch das Erzählen hältst Du den roten Faden, so daß Du siehst, was wichtig ist.

Kl: Schemenhaft scheint sich jemand ins Bild drängen zu wollen.

Th.: Wenn Du bereit bist, rufe ihn einfach herbei, erlaube es ihm. Laß ihn da sein, schau Dir an, wer da kommt. Es muß etwas wichtig sein, sonst würde es nicht geschehen.

Kl: Eine Frau taucht auf. Sie wlll die Felsen heruntersteigen.

Th.: Was hat sie vor, was tut sie?

Kl: Sie ahnt, daß da unten jemand auf sie wartet.

Th.: Was tust Du jetzt dort? Wie geht es Dir jetzt - dort?

Kl.: Ich beobachte einfach nur die Frau. Der Mann ist mir schon öfters begegnet, er steht mit gesengtem Kopf am Strand bei den Felsen und hält sein Pferd .... Er zieht mich magisch an. Er ist stark, hab aber auch irgend etwas Ernstes.

Th: Laß Dich anziehen. Geh hin, sag mir was sich verändert, was Du wahrnimmst!

Kl.: Er scheint mich gar nicht zu bemerken..... sie nehmen sich jetzt in den Arm aber er scheint einen tiefen Schmerz zu haben, er kann sich gar nicht freuen. se traurig ist er.

Th.: Wem bist Du innerlich näher - ihm oder ihr?

Kl: Ihr, aber der Mann verwandelt sich jetzt in ..... in den Mann mit der schwarzen Robe - es ist ein Skelett.

Th.: Was passiert in Dir, was macht das mit Dir, wenn Du so klar und deutlich wahrnimmst....??

Kl.: Als hätte ich es gewußt.

Th.: Ja, ganz tief in Dir, weiß es etwas. Willst Du nachschauen, woher Du es weißt. Willst Du nachschauen, woher Du ihn kennst?

Kl.: Ja.

Th.: Dann bitte ihn, ob er bereit ist Dich dort hinzuführen, ob er bereit ist, Dir etwas von seinem Geheimnis Dir wieder zu vermitteln? Ob er bereit ist, mitzuhelfen... Dich wieder zu erinnern. Stell ihm in Deiner eigenen Form diese Fragen.. und dann laß Dich überraschen, was geschieht und dann warte so lange, bis Du das Gefühl hast auf dem Boden zu stehen, Dein Körpergefühl wieder da ist und Du das Gefühl hast aus Deinen Augen herauszuschauen und dann senk Deinen Kopf, öffne Deine Augen und schau auf den Boden, auf Deine Füße und sag mir, welche Schuhe trägst Du? Heb langsam Deinen Kopf nach links und rechts, nach vorne.

Kl.: Ich trage rote, spitze Seidenschuhe. Ein langes Kleid. Viel rot. Ein Umhang der locker herunterfällt.

Th.: Schau mal langsam an Dir hoch und dann spür mal, wie es Dir geht, wie ist Deine Grundstimmung? Welches Gefühl ist da in Dir? Wo bist Du, wenn Du Dich umschaust? Wer bist Du? Ich bin eine Frau, so um die 30, ich kann das Gesicht noch nicht richtig erkennen...Ich glaube, ich habe lange lockige Haare, ich stehe immer noch unten an den Felsen, aber es ist niemand gekommen und ich muß jetzt wieder hochgehen. Ich liebe es, da unten alleine entlang zu gehen. Das Wetter ist heute lau. Die Felsen sind mächtig. Von der Ferne sieht man Schiffe vorbeifahren, ich gehe jetzt den Weg wieder hoch. Ich stehe oben und es tun sich weite karge Wiesen auf , ein paar Blumen, am Baumstamm ist mein Pferd angebunden. Es ist schwarz - es mag mich und ich mag es auch... ich steige auf und reite langsam los. ich habe es heute nicht so eilig, es ist kein Mensch in der Nähe es ist ganz karges Land, aber die Sonne scheint....ich bin ein wenig traurig, aber eigentlich geht es mir gut.

Th.: Weißt Du, was Dich traurig macht?

Kl.: Irgendwie so eine stille Sehnsucht.

Th: Ja.

Kl: Ich reite ganz langsam, ich schaue mich um. Da ist ein kleiner Bach gegenüber ist ein alter Friedhof. Alte Steine - ich mag den Friedhof, es ist eine Trauerweide in der Nähe.

Th.: Kennst Du Leute, die dort beerdigt sind. Gehst Du manchmal dort hin?

Kl.: Meine Mutter liegt da. Ich scheine sie kaum gekannt zu haben, aber es ist irgendeine innere Verbindung. Ich setze mich manchmal hin und rede hier mit ihr. Es scheint auch noch eine Schwester beerdigt worden zu sein, eine kleines Baby. Ich glaube dabei ist meine Mutter auch gestorben.

Th.: Wenn Du möchtest erinnere Dich, gehe einfach zurück zu dieser Zeit, wo Du noch klein warst dort.

Kl.: Ich war drei und sie hat geschrien. Lauter Frauen sind rumgerannt mit großen Kesseln. Ich durfte nicht rein gehen, aber ich bin trotzdem reingegangen. Hier liegt sie. Ich war drei Jahre alt.

Th.: Ja.

Kl.: Sie hat Fieber und zittert, sie ist ganz bleich, zittert. Das Baby tut keinen Muks - ich gleube, es ist schon tot.

Th.: Es hat gar nicht erst geschrien.

Kl.: Sie ist ganz erschöpft. Ich krabbel zu ihr aufs Bett, aber die Hebamme tut mich wieder runter..... sie faßt meine Hand. Es ist total... sie ist heiß... ich weiß, daß sie bald gehen will. Mein Vater weint draußen. Ich habe eine ganz kleine Hand und halte sie fest....sie sagt so etwas, wie du mußt stark sein. Ich bin nicht mehr traurig. Sie ist zart und wird ganz ätherisch. Ihr ganzer Ausdruck, ihre Augen leuchten. Sie hat Schweiß auf der Stirn...aber ich bin ohnmächtig und doch sicher Ich lasse sie gehen. Ich gehe weg und irgendwann sitzt mein Vater weinend an der Seite des Bettes. Er ist vierzig, Ich bin - ich gehe raus und er sitzt da und weint. Sie ist tot, ihre Hand ist runter gefallen....

Dh.: Was passiert in Dir, wenn Du das wahrnimmst.

Kl.: Ich scheine erst drei Jahre alt gewesen zu sein, aber irgendwie ich trage es mit Fassung. Ich weine auch nicht, ich laufe den langen Gang hinunter, die große Treppe und lauf raus .... ich lauf durch den Wald - stundenlang...ich will eigentlich ans Meer laufen, aber es ist zu weit, ich kehre wieder um. Ich setzte mich eine Weile auf eine Wiese..., wo Licht ist. Ich sehe mich weinen, aber ich bin nicht in dem Kind drinnen, es sitzt da im Gras und weint...ich merke eigentlich erst jetzt, daß ich alleine bin (beginnt zu weinen)

Th.: Ja, mmh Deine Schwester ist gerade wieder zurückgegangen. So als ob niemand auf Dich gewartet hätte, als wenn niemand da wäre für Dich.

Kl.: Ich weiß schon, daß ich die Fassung bewahren muß. Ich weine sowieso lieber alleine. Es ist seltsam, aber es ist so ein wunderschöner Tag und sie ist tot. (weint)

Th.: Nicht runterschlucken, ja....

Kl: Der ganze Gesang scheint aufgehört zu haben, selbst der Wald ist ganz still. Ich sitze da und spüre, daß sie da ist und werde ruhiger.... bis sie ihre Hand auf meine Schulter legt.

Th: Wenn Du möchtest nimm Kontakt auf mit ihrer Seele und frag sie mal, warum sie gegangen ist.

Kl.: Sie sagt, ihre Aufgabe ist beendet.

Th.: Frag sie mal, was ihre Aufgabe war. Was solltet ihr kennenlernen dadurch, was solltet ihr lernen dadurch.

Kl: Sie sagt nur Stärke und Vereinigung.

Th.: Frag sie mal, was sie damit meint.

Kl: .., daß das Licht in jedem von uns wohnen muß, ohne von außen abhängig zu sein. Die Aufgabe wäre gewesen mich mit meinem Vater zusammen zu bringen. Sie meint auch ..- es durftet nach Rosen, wenn sie da ist. Ich lieg jetzt im Gras und schaue, wie das Licht durch die Bäume fällt. ich bin eigentlich ganz ruhig, ich weiß jetzt iminar wenn sie da ist, rieche ich Rosenduft Sie geht nicht wirklich, sie wartet.

Th: Fühlst Du Dich mit Deinem Vater verbunden.

Kl: Ich gehe wieder zurück, es sitzt immer noch da, obwohl er gar nicht weiß, daß sie nicht mehr da ist. ich komme jetzt rein und er nimmt mich in den Arm Nimmt mich hoch und trägt mich raus. Wir gehen die Treppe runter in ein großes Zimmer mit großen dunklen Fenstern, die ganzen Wände sind dunkel getäfelt, überall sind Bücher - ich kenne den Ort, ich war schon mal da - es ist eine unheimlich Ruhe, überall hängen dicke Teppiche, er trägt mich jetzt auf den großen roten Sessel, es ist ein riesiger Ledersessel, die Scheiben sind bunt. Deswegen kommt das Licht nur gebrochen durch.

Th.: Ja.

Kl: ..., deswegen bleibt es immer etwas dunkel in dem Zimmer. Aber es ist riesengroß und ruhevoll... er sitzt da und hält mich fest, drückt mich und sagt, daß er mich liebt, daß ich so lächele, wie seine Frau - ich fühle mich total verbunden mit ihm. Er ist ein großer starker Mann, aber er ist sehr ernst, er ist immer sehr ernst, er war es, der da unten gewartet hat. Er hat irgendwie so schwarze Schuhe an mit einer Schnalle und seltsam gefaltete Puffärmel.

Th.: Wer ist er? Wie lebt er?

Kl.: Es scheint ein Graf zu sein - ich höre Lorcester oder Dorcester.

Th.: In welchem Land?

Kl.: Es ist in England.

Th.: Dann schau mal, welche Jahreszahl auftaucht jetzt dort, wo du bist.

Kl: 1545

Th.: Ja. Geh weiter in der Geschichte - schau, was sich verändert.

Kl: Ich sehe ein Buch mit einem Totenkopf darauf, untendrunter ist ein Adler. Noch ein Symbol ein Igel ein Bronze-Igel, der steht im Zimmer. Er hat eine Feder und Tinte, er schreibt viel in ein großes altes Buch herein. Es ist die Ahnentafel - er vermerkt jetzt, daß seine Frau gestorben ist.

Th: Wie ist das für Dich? War sie auch Deine Mutter?

Kl: Sie war mehr wie so eine zarte Freundin. Sie war nie besonders stark, sie ist wie eine Elfe oder Fee, wie ein Luftzug oder Sonnenschein. Sie ist immer durchs Haus getanzt und hat gelacht,

Th: Hast Du sie als Deine Mutter wahrgenommen?

Kl: Mehr wie eine gute Fee. Ich habe sie nie als meine Mutter richtig begriffen und konnte mich auch nicht vorstellen, daß sie meine Mutter ist - ihr Lachen verhallt noch in den Räumen. Er trägt es jetzt ein, sie hieß Loraine. Er schließt das Buch und legt es wieder weg. Es ist so eine Drehtür eine kleine Treppe geht hoch, ganz klein mit rotem Samt belegt, ziemlich eng, es ist dunkel, er geht jetzt mit einem Kronleuchter rein. Er nimmt mich zum ersten Mal mit. Es ist aufregend,- der Gang wird beleuchtet, ich wußte gar nicht, daß das noch in unser Schloß paßt. Jetzt sind wir in einer Art von hohem Saal, aber ungeschmückt, ganz nackte Wände, Sandstein - alles in so Bogen, vorne ist so eine Art verstaubten Altar, er erklärt mir, daß sie hier immer Schutz gesucht hätten, seine Ahnen und daß, wenn man den Weg nach unten weitergeht durch die Falltür, daß man dann irgendwann am Friedhof herauskommt. Die Wände sind ganz groß ganz hoch, es riecht feucht, nach Moder, aber angenehm. Er stellt, daß Buch wieder unter den Altar und erklärt mir, daß dort viele Ahnen verzeichnet sind. Er spricht von einer Aufgabe und daß er wußte, daß seine Frau sterben mußte. Er wußte es, aber hat sie geliebt. Wir stehen da und die Schritte verhallen, es ist ganz kalt, überall liegt staub, er sagt er gehört irgendeinem Orden an und hat eine Aufgabe. Ich bin total fasziniert, irgendein Band ist zwischen uns und er weiß, daß ich verstehe, er sagt, er Muß für zwei Jahre weggehen, es wäre wichtig.

Th.: Wie alt bist Du mittlerweile? Kannst Du schon alleine sein?

Kl: Es macht mir Angst, aber ich weiß, daß mein Vater nur gehen wurde, und es wichtig ist, er redet von einem Orden, von einer Aufgabe, jeder, der in dieser Familie geboren würde, müßte das weiter übernehmen. Ich habe einen Hauslehrer - Roger - und einen Juden, der ca. 50 ist, grüne glänzende Augen und dem vertraut er mich an. Er sagt, daß wenn etwas schlimmes geschehen würde, daß er ihn immer finden würde. Phanto? Zu ihm fühle ich mich auch bingezogen. Wir gehen wieder heraus Er gibt mir noch ein Kreuz, ein Kreuz mit einem roten Rubin in der Mitte ich fühle mich beschützt. Er sagt ich müßte viel lernen, weil er keinen Sohn hätte. Er wüßte nicht, wie sich das fortführen sollte, ohne Sohn, wenn das Schicksal es so gewollt hätte, wäre es so in Ordnung ich müßte, das so übernehmen. Er geht jetzt schon mit einem leicht gesenktem Kopf. Es kommen drei Männer angeritten. Ich weiß, daß er jetzt gehen muß Diesmal drückt er mir nur ganz fest die Hand und klopft mir auf die Schulter.

Th: Was für ein Satz bildet sich in Dir?

Kl: Verlaß mich nicht. Komm bitte wieder! Laß mich nicht allein. Ich möchte weinen, aber ich kann es nicht, ich darf nicht. Ich möchte etwas sagen, aber ich kann nicht.

Th.: Ja...

Kl: Er schaut mich ernst an und sagt, daß er erst in zwei Jahren wiederkommt, er kann mich doch nicht alleine lassen. Wir scheinen gar keine Verwandten zu haben. Die Männer kommen jetzt rein - mit schnellem Schritt. Sie setzen sich jetzt um den Tisch, ein riesiger Tisch in einem länglichen Saal. Irgendwelche Pläne werden aufgeschlagen, alle sehen ernst auf diese Pläne. Ich darf nicht dabei sein. Aber ich kenne so einen Tisch da setze ich mich drunter, bei den langen Gardinen und höre zu. Sie sitzen jetzt alle da rum, sie legen ihre Schwerter ab, er klirrt auf dem Tisch, es ist eine Auseinandersetzung. Sie werden sich nicht einig, sie wollten abends schon abreisen, aber jetzt entschließen sie sich doch da zu bleiben. Sie trinken Wein, das Feuer wird angezündet, es kommen Bedienstete und bringen Essen. Alle sind sehr ernst, mein Vater schweigt, die Pläne liegen noch aufgerollt auf dem Tisch. Sie wissen, daß sie etwas unternehmen müssen, das keinen Erfolg verheißen kann. Es sind alles Männer von hohem Rang. Sie scheinen alle ihre Familien verlassen zu haben. Sie haben einen Plan, der fast unlösbar ist, sie kommen alle von dem Orden, wollen jemanden aufhalten, es geht um einen Bischof, der viel Einfluß gewonnen hat. Ich sehe vor mir diesen Bischoff, in seiner roten Robe, ziemlich fett, aufgedunsen mit einer Riesennase, lebt in Prunk und treibt Gelder ein, von total heruntergekommenen Hütten, von Menschen, die nur noch jammern und schreien. Es heißt, daß er von irgendeinem Emporkömmling unterstützt wird, weil diese Männer gegen diesen Bischof sind. Ich glaube, sie wollen ihn umbringen. Sie sind alle sehr ernst. Mein Vater fragt sich, ob das gerechtfertigt ist.

Th: Mord.

Kl: Er ist nicht davon überzeugt, er will eine andere Lösung, aber ein Mann steht auf und schreit rum und ....beleidigt ihn.

Th: Wie ist das für Dich, das wahrzunehmen?

Kl: Er ist stark, aber ist... er wird als schwach dargestellt. Es verletzt mich, ich möchte am liebsten aufstehen.

Th: Ja, einschreiten..

K: Aber mein Vater sagt gar nichts, ich verstehe nicht, warum er ihm nichts entgegensetzt, aber ich weiß, daß er recht hat. Die anderen sagen nichts. Es heißt, sie wollen ihn irgendwie abfangen. Es heißt, daß er zu irgend jemandeu fahren wird - einem Kardinal und sie wollen nachts im Wald die Kutsche abfangen, aber er ist gut bewaffnet, außerdem wäre es Hochverrat. Ich verstehe nicht, wieso er zwei Jahre wegmuß. Danach sie haben abgemacht, daß sie sich an irgendeinem Dock noch treffen. Sie haben noch eine Mission in Frankreich zu erfüllen. Sie wollen mit einem Schiff nach Frankreich segeln0 Ich habe Angst.

 

Synergetik Institut

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Zuletzt aktualisiert am: 23-Feb-2018 19:34
made by Kerstin Kellermann