Synergetik-Einzelsitzung: Mittelalter
In diesem Fallbeispiel handelt es sich um einen Ausschnitt aus einer Sitzung,
in der die Klientin in ihren Reinkarnationsbildern Chaos macht, um die alte
Struktur zu destabilisieren. Sie geht als die Frau von heute in dieses frühere
Leben und befreit ihre inneren Anteile aus dieser Zeit von den Foltermethoden
der Inquisition. Nachdem sie schließlich auch noch das gesamte Kirchensystem
zertsört hat, fühlt sich ganz tief befreit und wie neugeboren.
In der Synergetik Therapie gibt es kein Weltbild, das die Reinkarnationstheorie
befürwortet, noch eines, das sie ablehnt. Alle Bilder, die auftauchen,
werden als Projektionsflächen gesehen und durch inneres Handeln in ihrer
alten Struktur zerstört, damit sich das Neue von selbst organisieren kann.
Die werfen mit Steinen auf meinen Kopf. Ich fühle mich furchtbar. Ich
bin gefesselt und kann mich nicht wehren. Am Hinterkopf muß eine große
Wunde sein.
Th.: Schau mal, ob du mit deinem heutigen Bewußtsein hingehen
kannst.
Kl.: Warum bist du dort? Warum macht man das mit dir? Sie sagt, weil
sie so schön ist.
Th.: Frage sie mal, ob du ihr helfen kannst oder was hast du für
Impulse.
Kl.: Ich soll sie befreien. Warum bewerft Ihr sie mit Steinen? Sie sei
eine Hexe. Sie hätte jemanden verhext. Ich befreie sie jetzt. - Atmet schwer.
- Ich muß ein Messer holen. - Die Klientin fängt an mit dem Schlagstock
zu schlagen.
Kl.: Laßt mich in Ruhe! - schlägt mit den Dhyando - Ich habe
den Strick durchgeschnitten, sie fällt zusammen. Du bist jetzt gerettet,
es passiert dir nichts mehr, Du bist jetzt frei. Sie schlägt die Augen
auf, sie ist ganz dankbar. - Die Klientin weint. - Sie war so schön und
sieht jetzt so furchtbar aus, so kaputt. - Therapeut fordert zur direkten Kommunikation
auf. - Du wirst wieder gesund und schön. - Die Klientin weint.
Th.: Sprich auch zu den Leuten.
Kl.: Was habt ihr gemacht? Seht euch dieses Elend an. - Sie weint verbittert,
Musik wird eingespielt. - Helft ihr doch, sagt ihr, daß es euch leid tut.
Entschuldigt euch. Ein paar ältere Frauen kommen und legen ihr Tücher
auf die Wunden. Kommt ihr anderen doch auch. Ihr könnt es wieder gut machen.
Das tut euch doch auch gut und ihr könnt euch damit rein waschen. Sie kommen
tatsächlich. - Die Klientin weint. - Die Wunden heilen. Sie friert, wird
aber außen wieder heil. Deine Wunden schließen sich, du wirst wieder
gesund.
Th.: Kannst du spüren, daß sie ein Teil von dir ist? Daß
du das mal warst. Ein Erinnerungsbild oder wie auch immer.
Kl.: Mir ist noch kalt. - Die Klientin zittert.
Th.: Schau mal, ob du sie berühren kannst, sie in den Arm nehmen
kannst.
Kl.: Ich habe sie in den Arm genommen und gebe ihr warmes gelb. Du bist
wieder wunderschön. Die Leute stehen in Ehrfurcht da und bekreuzigen sich.
Sie wird jetzt ganz groß und geht immer weiter in den Himmel. Sie schwebt.
Das ist schön. Es ist weiß-gelbes Licht. Ein weiß-gelber Strahl.
- Die Klientin nimmt dann Kontakt mit einem Sternenforscher auf, zu dem sie
eine tiefe Verbindung spürt. Sie spricht ihn direkt an: Weißt du,
daß irgend etwas Schlimmes mir dir passiert? Ja! Er wird.... oh, oh, -
entsetzt - er ist auf einer Streckbank. - sie atmet schwer - Da ist so ein komischer
Typ. Hey, was machst du da, siehst du nicht, wie du ihm weh tust? Dreh zurück.
Hör auf.- schlägt kraftvoll - Er läßt los und die Räder
drehen zurück. Er ist kaputt, fertig. - Die Klientin weint verzweifelt.
- Ich weiß es, ich weiß. Ja, es ist alles gut jetzt. - atmet schwer
- Wir gehen hier raus. Wir gehen hier raus. Er ist fertig. Er versucht zu lächeln.
Ich gebe ihm Wärme. - Sie atmet tief durch.
Th.: Wie fühlt sich das jetzt an, ihn befreit zu haben?
Kl.: Es fühlt sich toll an und ich kann ihm so viel geben. - Meine Beine fühlen sich frei an.
Th.: Dann schau mal nach, ob der Mann noch im Verlies steckt und wie
es da ausschaut.
Kl.: Das Verlies ist leer und es ist auch heller. Es gibt auch keine
Tür mehr. Es ist nur ein Seil davor, zum reinsehen.
Th.: Schau mal, was du machen willst. Willst du es als Museum stehen
lassen oder in die Luft sprengen?
Kl.: Es soll als Museum stehen bleiben.
Th.: Dann spüre mal, ob es wichtig ist, noch Leute aufzusuchen,
die dazu beigetragen haben und die Entscheidung getroffen haben, ihn auf die
Streckbank zu legen. Oder ging es dir nur darum, den Sternenforscher zu befreien?
Kl.: Ich sehe da so einen Kirchenmann mit einem Gewand und einem Zepter
in der Hand. Er hat das veranlaßt. Was fällt dir ein, solche Gesetze
zu erlassen? Es interessiert ihn nicht. Ich habe dich gefragt, ob du Ahnung
davon hast, was du da tust? Er versteht es nicht. Willst du es nicht verstehen
oder bist du zu dumm dazu? - energisch - Er erzählt von irgendwelchen Kirchengeschichten.
Am liebsten würde ich ihm ins Gesicht hauen.
Th.: Du kannst auch den Sternenforscher dazuholen und sieh mal wozu
er Lust hat.
Kl.: Komm her, hier habe ich ihn. Ach du Schande, jetzt will er ihn
überzeugen. Das bringt aber nichts.
Th.: Er hat damals wohl wirklich etwas entdeckt und will ihn davon überzeugen.
Mache irgend etwas, mache Chaos.
Kl.: - lacht - Jetzt ist der Stuhl zusammengebrochen, den habe ich angesägt.
Jetzt stolpert er. - lacht herzlich - Wo ist jetzt deine Macht? Die kriegst
du jetzt nicht wieder. Ich will sie dem Sternenforscher geben, aber er will
sie nicht. - Sie lacht.
Th.: Sieh mal, was du verändern möchtest. Du hast alle Freiheit.
Kl.: Am liebsten möchte ich das ganze Kirchensystem zerstören.
Th.: Wie Du möchtest. Wenn du es ganz heftig machen willst, kannst
du sie sprengen.
Kl.: Nein, die Kirche soll stehen bleiben. Die Bischöfe, Päpste
und so sollen weg. Ich stelle riesige Mausefallen auf und locke sie mit Rotwein.
Ein schöner Kelch mit Rotwein. Ja, kommt mal schön ihr Schäfchen
- hämisch - hm, lecker Rot-wein. Kreuze und Ringe hier abliefern, die stören
nur beim Trinken. Und mit gesenktem Haupt kommt ihr hier rein. So, jetzt bekommt
Ihr Rotwein, Rotwein. Zack, jetzt ist die Falle zu. Die Erde öffnet sich,
zack fallen sie rein. Sie sind jetzt in einem Vulkan. Feuer! - Feuer wird eingespielt
- Irgendwie habe ich das Gefühl, die Welt ist befreit.
Th.: Ich habe auch das Gefühl, du hast etwas ganz grundlegendes
befreit. Deine innere Welt ist ein Stückchen befreiter. Und ich habe auch
das Gefühl, das waren so die ersten massivsten Erlebnisse, die wahrscheinlich
noch weitere nachfolgen lassen. Die beiden haben ja ähnliche Strukturen.
Du bist deinen eigenen Weg gegangen, die Masse hat nein gesagt, die Obrigkeit
hat entschieden. Wenn es da noch etwas wichtiges gibt, dann schau mal was auftaucht.
Kl.: Es ist hell. Ich liege auf meiner Wiese und Elfen hüpfen um
mich herum. - schöne Musik wird eingespielt - Es ist so, als hätte
ich eine Verbindung zu diesem Engel, dieser Frau, die in den Himmel gestiegen
ist.
Th.: Gehe noch einmal ganz bewußt in Verbindung mit ihr und den
Elfen. - Klientin genießt den Zustand mit schöner Musik.
Kl.: Das ist meine Lieblingsmusik. Jetzt bin ich in der Kathedrale. Die Sonne scheint durch die bunten Fenster. Alles ist traumhaft. Ich bin wie neu geboren, alles ist ganz leicht.
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