Uwe Topper: Wiedergeburt - Wissen der Völker

Uwe Topper gibt in einer spirituellen Zeitschrift einen Überblick über die Betrachtung des Wiedergeburtgedankens in der Vor- und Frühgeschichte der Völker. Maurice Maeterlinkck betont in seinem Buch "Der Tod", daß unsere "Kenntnis vom Geist und seiner Weiterentwicklung nach dem Tode geradezu steinzeitlich sei". In der gemäßigten Zone glaubten von den Iberern bis zu Chinesen und Indianern praktisch alle "Völker" und Kulturgruppen an die Wiedergeburt. In Europa manifestierte sich dieses Bewußtsein erst mit dem Ende der Völkerwanderung. Der Wiedergeburtgedanken beruhe darauf, daß alle Lebewesen unzählige Male wiedergeboren würden und sich auf diese Weise die Entwicklung des Geistes aller Lebewesen zu höheren Formen vollziehe.

Während die Oberschicht der Römer, den Wiedergeburtslehre konsequent ablehnten, führte das einfache Volk weiterhin Riten und Feste durch. Auch im Judentum und im Christentum (bis zum 4. Jahrhundert) war das Wissen um die Wiedergeburt vorhanden. Bei den klassischen Griechen prägten Sokrates und Platon nachhaltig die Wiedergeburtslehre."Und so ist denn dieses, ihr Männer, wohl wert bemerkt zu werden, daß, wenn die Seele unsterblich ist, sie auch der Sorgfalt bedarf - nicht nur für diese Zeit allein, welche wir das Leben nennen, sondern für die ganze Zeit, und das Wagnis zeigt sich nun eben erst recht furchtbar, wenn jemand sie vernachlässigen wollte".

Von den zahlreichen Variationen der Wiedergeburtslehre, hebt Topper die Keltiberer besonders hervor. Wie viele andere Völker ihrer Zeit, glaubten die Keltiberer an die Eweigkeit des Geistes und ein Weiterleben der Person nach dem Tode. Das zweite Leben schiene ihnen wesentlich wertvoller als das irdische, sie gingen lieber in den Tod als unter unwürdigen Bedingungen dahinzuvegitieren.

Die Iberer gaben den Toten sogar Aufträge mit ins Totenreich. Gewisse Tiere - vorzugsweise der Hund oder die Raben - spielten die Rolle des Totenführers. Eine Vermenschlichung des Seelenbegleiters findet sich in der germanischen Edda bei den Walküren, im Christentum durch die Engel und im Islam durch die schönen großäugigen Frauen, den Huris.

Ziel aller Religionen sei es, im Augenblick des Todes, das klare Licht zu sehen und in eine grenzenlose Wesenheit über zugehen. Die meisten Menschen jedoch erlebten nicht sofort das wahre Lichterlebnis und damit keine sofortige Erlösung und müßten noch mehrere Lebensläufe durchmachen.

Die gesamte Wiedergeburtslehre sei überaus reichhaltig. Kein Volk begnüge sich einfach damit, von einem Leben ins nächste zu gleiten. Einige Religionen versuchten auf die weite Reise in die Erlösung durch ein Zwischenreich Einfluß zu nehmen. Im Christentum ist das Fegefeuer und bei den Hinduas das Berzach, ein Zwischreich zur Entwicklung in die Vollkommenheit.